Ausstellung: Die Bad Homburger Synagoge in Bildern
Anlässlich der Gedenkveranstaltungen zum 85. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938 zeigten wir im Foyer eine Ausstellung mit Bildern der Synagoge, die von 1866 bis zu ihrer Zerstörung am 10. November 1938 in der Elisabethenstraße stand.
Die Ausstellung war vom 31. Oktober bis 20. November 2024 zu sehen.
Die Bad Homburger Synagoge 1866–1938 in Bildern
Seit 1701 besaß die jüdische Gemeinde in Bad Homburg eine schlichte Synagoge in der Wallstraße, der damaligen Judengasse. Mit dem Wachstum der jüdischen Gemeinde auf rund 600 Personen wurde sie zu klein. 1864 begannen die Bauarbeiten für eine größere, repräsentative Synagoge. nach Plänen des Architekten Christian Holler. Am 9. November 1866 wurde das neue Gotteshaus feierlich eingeweiht. Das markante Gebäude, prominent in der Flucht der Wallstraße stehend, prägte das Stadtbild. Sie bot Platz für mehr als 400 Gläubige.
Im Zuge der Pogrome von 1938 wurde die Synagoge am Vormittag des 10. November in Brand gesteckt. Die Feuerwehr konnte lediglich die benachbarten Gebäude vor einem Übergreifen der Flammen schützen. Die Synagoge brannte völlig aus. Die Bad Homburger Jüdinnen und Juden konnten sich fortan nur noch in Privatwohnungen treffen, weil sie auch ihr neben der Synagoge stehendes Gemeindehaus nicht mehr nutzen durften. Im April 1939 wurde die Ruine der Synagoge abgerissen.
Heute gibt es wieder jüdisches Leben in Bad Homburg: 2019 wurde das Jüdische Zentrum mit Synagoge und Mikwe im Töpferweg eingeweiht, so dass die Jüdinnen und Juden achtzig Jahre nach der Zerstörung der alten Synagoge wieder eigene Gemeinderäume haben.
Idee und Konzept: Imrich Donath, Kreisarchiv des Hochtaunuskreises
Text: Gregor Maier
Bilder: Stadtarchiv Bad Homburg, Rafael Herlich, Jüdisches Zentrum Bad Homburg.