
Finnland grenzt auf über 1300 km an Russland und trat im Frühjahr durch die Aufnahme in die NATO erneut ins Blickfeld des Interesses. In der Reihe „Länder – Menschen – Eisenbahnen“ nimmt Günter Holle sein Publikum diesmal mit auf eine Schienenkreuzfahrt durch den farbenprächtigen Herbst im Land der 1000 Seen am Nordrand Europas. In Rovaniemi als wichtigster Stadt der Region Finnisch Lappland ist angeblich der Weihnachtsmann zuhause. Das Weihnachtsmanndorf am Polarkreis ist jedenfalls Ziel zahlreicher Touristen und verfügt sogar über ein eigenes Postamt.
Seit mehr als 40.000 Jahren drückt der Mensch seine Gedankenwelt in Bildern auf Felswänden auf, mit Farbe gemalt oder in den Stein graviert. Dieser Wunsch, Erlebnisse oder Vorstellungen auf steinernen Leinwänden festzuhalten, ist ein weltweites Phänomen, das auf allen Kontinenten zu unterschiedlichen Zeiten auftrat und noch auftritt. Die zweiteilige Vortragsreihe beleuchtet dieses Phänomen anhand prominenter Beispiele wie den Höhlenmalereien in Lascaux oder der Grotte Chauvet oder den Felsbildern im südlichen Afrika und Amerika und geht auf die immer wieder gestellten Fragen nach dem wann, wer und warum ein. Beide Vorträge sind in sich geschlossen und können auch einzeln gebucht werden. Teil 1 („Eiszeitliche Höhlenmalereien in Europa“ am Mi., 17. Januar) beschäftigt sich mit den eiszeitlichen Höhlenmalereien in Europa. Mit einem Alter von 37.000 Jahren gehört die Grotte Chauvet zu den ältesten und sicherlich spektakulärsten Felsbildstellen, die in ihrer Pracht späteren Höhlen wie der von Lascaux in nichts nachsteht. Der Vortrag stellt verschiedenen Fundstellen vor und bindet sie in den archäologischen Kontext der eiszeitlichen Besiedlung Europas ein. Auch aktuelle Fragen wie die zu möglichen Felsbildern der Neandertaler werden angesprochen. Teil 2 („Felsbildkunst als weltweites Phänomen“ am 31. Januar) erörtert das weltweite Phänomen von Felsbildern, von Australien und Asien über Afrika bis nach Amerika, anhand von charakteristischen Fundstellen und gibt einen Überblick über die Zeitstellungen und Menschen, die diese Felsbilder geschaffen haben. Dr. Gabriele Franke ist seit 2009 als Archäologin mit Schwerpunkt Afrika an der Goethe-Universität Frankfurt tätig. Beide Abende finden online statt. Wir schicken allen angemeldeten Teilnehmenden vor der Veranstaltung die Zugangsdaten per Mail zu. Hier: Anmeldung zu Teil 1 am 17.1.!
In Zusammenarbeit mit dem Büro für interkulturelle Angelegenheiten der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe Mit seiner wunderschönen Landschaft und der vielfältigen Tierwelt zieht Kenia jedes Jahr zahllose Touristen aus aller Welt an, die sich auf Safaris Elefanten und Löwen, Giraffen und Gnus aus nächster Nähe anschauen möchten. Dabei hat Kenia noch viel mehr zu bieten! Collins Nyandeje stellt Ihnen heute sein Heimatland vor. In Bad Homburg und Umgebung sind Menschen aus allen fünf Kontinenten zu Hause. In dieser Reihe stellen einige von ihnen sich und ihr Land, dessen Geschichte und Kultur auf kreative Weise vor. Die Abende sind alles andere als trockene Landeskunde – lassen Sie sich überraschen!
Im Jahr 1907 wurde an der Friedberger Anlage die Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) eingeweiht. In dem prächtigen Gebäude gab es 1.000 Sitzplätze für Männer, auf der Empore fanden 600 Frauen Platz. Damit war sie seinerzeit die größte Synagoge Frankfurts. Für die äußere Erscheinung verwendeten die Architekten auch moderne Jugendstilelemente. Während der November-Pogrome 1938 steckten die Nationalsozialisten auch dieses Gebäude in Brand. Kurz darauf ließ die Stadtverwaltung die Mauern abtragen. Auf den Fundamenten wurde 1942/43 im Rahmen des sog. „Luftschutz-Führerprogramms“ der Hochbunker errichtet. Heute visualisiert eine Ausstellung vor Ort eine Auswahl der großen Synagogen in Frankfurt und anderen deutschen Städten und veranschaulicht die städtebauliche Bedeutung der zerstörten Bauwerke und die kulturelle Blüte jüdischer Gemeinden. Sie zeigt mit digitalen Technologien die virtuelle Rekonstruktion von mehr als 25 Synagogen. Der meist unbekannte Raum einer Synagoge kann auf diese Weise mit Virtual Reality erkundet werden. In Zusammenarbeit mit der Jüdischen Volkshochschule Frankfurt sowie dem WIR Vielfaltszentrum und Büro für interkulturelle Angelegenheiten der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe. Voranmeldung erforderlich – bitte direkt bei der Jüdischen Volkshochschule Frankfurt (Tel.: 069/76 80 36 -170; E-Mail: volkshochschule@jg-ffm.de).
Zwischen 1917 und 1937 wird der Taunus von einer Reihe an Verbrechen heimgesucht: Wilderei, Mord und Totschlag sind beinahe an der Tagesordnung. Die Lebensumstände am Ende des Ersten Weltkriegs sind katastrophal. Hunger und Not treiben die Menschen zum Äußersten – in den Taunuswäldern floriert die Wilderei. Einer tut sich dabei besonders hervor: Johann Wilhelm Mieger. Dieser macht die Wälder über mehrere Jahre unsicher und schreckt vor nichts und niemandem zurück. Das bekommen besonders die hiesigen Jäger und Förster zu spüren… Der Vortrag nimmt die Begebenheiten aus historischer und juristischer Perspektive in den Fokus und beleuchtet eine Geschichte, die von düsteren Machenschaften in den Wäldern am Taunuskamm bis in die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte führt. In der Reihe „Taunus anno dazumal“ begeben sich Felix Burghardt und Alexander Maser gemeinsam mit den Zuhörenden auf eine Reise in die Taunusregion längst vergangener Tage. Auch in ihrem Geschichtspodcast „Hesstory“ (www.hesstory.de ) behandeln sie regelmäßig historische Themen und verfolgen dabei stets den Anspruch: „Unterhaltsam – aber fundiert!“, um Inhalte möglichst ansprechend, aber stets auf breiter Quellenbasis zu vermitteln. Dabei blicken sie auch über den „Bembelrand“ auf die deutsche und europäische Geschichte. In Zusammenarbeit mit dem Stadtteil- und Familienzentrum Mitte.
bei Voranmeldung, Abendkasse 10,00 EUR
In der antiken Mythologie gibt es zahlreiche Beispiele (Herakles, Dionysos, Endymion, Ganymedes…) in denen der Tod, die Unterwelt überwunden wird und ein ewiges oder besseres Leben nach dem Diesseits auf die Auserwählten wartete. Bevor der Vortrag zu christlichen Hintergründen und Entwicklungen kommt, erläutert er Heilsglauben in der römischen Kaiserzeit, der auch im Kaiserhaus (Vespasian, Hadrian) nicht Halt machte. Hinzu kamen Mysterienkulte (Isis, Kybele, Mater Magna, Mithras, Serapis) – auch diese und ihr Einfluss auf die religiösen Vorstellungen der Kaiserzeit und Spätantike werden angesprochen. Sie können an diesem Vortrag sowohl vor Ort in der VHS als auch zu Hause am Computer teilnehmen. Beachten Sie bitte die Hinweise zur Teilnahme an Hybrid-Kursen auf Seite 2 des Programmheftes.
bei Voranmeldung, Abendkasse 10,00 EUR
Die Kölner lassen ihren Dom in „Kölle“, Hamburger feiern ihren Dom und in Eichstätt fragt man sich, ob es wohl außer dem Dom noch etwas gibt. Und Frankfurt? Dort steht ein „Kaiserdom“, aber die Frankfurter, denen man überbordende religiöse Inbrunst genauso wenig attestieren kann wie übertriebene Traditionspflege, identifizieren sich viel eher mit ihrer Skyline, dem Römer, Grüner Soße oder der Eintracht als mit diesem sicher bedeutendsten historischen Bauwerk ihrer Stadt. Dabei hat die elegante gotische Hallenkirche mit dem einmaligen Grundriss Aufmerksamkeit mehr als verdient. Abgesehen davon, dass der Dom viele Jahrhunderte Wahl- und Krönungsstätte der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war, ist er auch wegen seiner Fülle spätgotischer Altäre einen eingehenden Besuch wert. Die Führung stellt nicht nur den Dom und seine berühmte Apostelreliquie vor, sondern beleuchtet auch sein historisches Umfeld und präsentiert im Dommuseum wertvolle Stücke der liturgischen Ausstattung früherer Jahrhunderte. Hinweis: Der Eintritt ins Dommuseum (derzeit 2 Euro p.P.) muss vor Ort zusätzlich gezahlt werden.
Seit mehr als 40.000 Jahren drückt der Mensch seine Gedankenwelt in Bildern auf Felswänden auf, mit Farbe gemalt oder in den Stein graviert. Dieser Wunsch, Erlebnisse oder Vorstellungen auf steinernen Leinwänden festzuhalten, ist ein weltweites Phänomen, das auf allen Kontinenten zu unterschiedlichen Zeiten auftrat und noch auftritt. Die zweiteilige Vortragsreihe beleuchtet dieses Phänomen anhand prominenter Beispiele wie den Höhlenmalereien in Lascaux oder der Grotte Chauvet oder den Felsbildern im südlichen Afrika und Amerika und geht auf die immer wieder gestellten Fragen nach dem wann, wer und warum ein. Beide Vorträge sind in sich geschlossen und können auch einzeln gebucht werden. Teil 1 (am Mi., 17. Januar) beschäftigt sich mit den eiszeitlichen Höhlenmalereien in Europa. Mit einem Alter von 37.000 Jahren gehört die Grotte Chauvet zu den ältesten und sicherlich spektakulärsten Felsbildstellen, die in ihrer Pracht späteren Höhlen wie der von Lascaux in nichts nachsteht. Der Vortrag stellt verschiedenen Fundstellen vor und bindet sie in den archäologischen Kontext der eiszeitlichen Besiedlung Europas ein. Auch aktuelle Fragen wie die zu möglichen Felsbildern der Neandertaler werden angesprochen. Teil 2 (am 31. Januar) erörtert das weltweite Phänomen von Felsbildern, von Australien und Asien über Afrika bis nach Amerika, anhand von charakteristischen Fundstellen und gibt einen Überblick über die Zeitstellungen und Menschen, die diese Felsbilder geschaffen haben. Dr. Gabriele Franke ist seit 2009 als Archäologin mit Schwerpunkt Afrika an der Goethe-Universität Frankfurt tätig. Beide Abende finden online statt. Wir schicken allen angemeldeten Teilnehmenden vor der Veranstaltung die Zugangsdaten per Mail zu. Hier: Anmeldung zu Teil 2 am 31.1.!
Im November 1922 entdeckten Howard Carter und sein Team im Tal der Könige das Grab des Tutanchamun. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein noch intaktes Königsgrab mit königlicher Grabausstattung. Die Entdeckung des Grabes war eine der wichtigsten der Ägyptologie. Sie wurde öffentlichkeits- und medienwirksam gefeiert, wodurch insbesondere in Europa eine Ägypten-Welle losgetreten und speziell König Tutanchamun und sein Grabschatz als Sinnbild für das alte Ägypten erhöht wurden. Der Fokus des Vortrags reicht dabei vom Beginn der Suche nach dem Grab über seine Entdeckung und ihre Folgen bis hin zum Grab selbst und den darin gefundenen Beigaben sowie seinem wissenschaftlichen Stellenwert in der Ägyptologie. Dr. Nadine Gräßler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Arbeitsbereichs Ägyptologie am Institut für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
bei Voranmeldung, Abendkasse 10,00 EUR
Die Straße unter den Rädern, den Wanderpfad unter den Füßen, den Schnee unter den Kufen – Anuschka Dinter hält es auf ihren Reisen selten an einem Ort. So lag das Reisen mit einem Campervan nahe und ein Ziel war auch schnell gefunden. Über Schweden geht es nach Südnorwegen und dabei wird so viel wie möglich entdeckt: Der Preikestolen, Stavanger, die unglaublichen Wasserfälle und die beeindruckende Trolltunga stehen auf dem Programm. Wenn, ja, wenn da nicht das Wetter wäre… In Ihrem authentischen, persönlichen und humorvollen Vortrag berichtet Anuschka Dinter von der Schönheit des Nordens, gibt Tipps für das Reisen im Van oder Wohnmobil und lädt die Zuhörer ein auf eine unterhaltsame Reise.
Mit den Film-Abenteuern von Indiana Jones hat der echte Archäologen-Alltag zwar nur begrenzt zu tun. Spannung und Abenteuer fehlen aber keineswegs, wenn Dr. Gabriele Franke mit dem Forschungs-Team der Frankfurter Goethe-Uni wochenlang unterwegs ist, um in Nigeria geheimnisvolle Tonfiguren auszugraben oder in Namibia in entlegenen Gegenden Felsmalereien zu untersuchen. Archäologie faszinierte Franke schon immer. Wie es dazu kam, dass sie ihre Begeisterung für das Thema zum Beruf machte und was man dabei alles erleben kann, davon berichtet sie an diesem Abend. Moderation: Matthias Pieren. In der Reihe „Land, Leute, Leben!“ stellen Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen sich und ihre Arbeit vor. Dabei bieten sich jedes Mal andere, aber immer spannende Einblicke in ganz unterschiedliche Gebiete. In Kooperation mit der Stadt Usingen.
bei Voranmeldung, Abendkasse 10,00 EUR
Erst 2011, nach jahrzehntelanger Isolation durch die herrschende Militärdiktatur, konnte Bernd Reeb mit mehreren Mitstreitern Myanmar bereisen. Die Gruppe erlebte bei ihrer außergewöhnlichen Tour ein exotisches, touristisch noch unterentwickeltes, in jeder Hinsicht faszinierendes Land. Im Fokus des Films stehen nicht nur die goldenen Pagoden und Schönheiten der Natur. Es sind auch die vielen Ethnien mit ihren ursprünglichen Traditionen, die Myanmar prägen und einzigartig machen. Der gebürtige Bad Homburger Bernd Reeb organisiert seit vielen Jahren in eigener Regie Reisen in zahlreiche Länder mit Schwerpunkt Afrika und bereist dabei oft schwer zugängliche Regionen, die nur mit Allrad-Fahrzeugen zu erreichen sind.
Die Ausstellung „Der Weg der Sinti und Roma“ zeigt die Geschichte der Minderheit seit ihrer Ankunft im deutschsprachigen Raum vor über 600 Jahren. Sie thematisiert die Wirkung von Bildern und Zuschreibungen gegen Sinti und Roma vom 15. bis zum 20. Jahrhundert, die Verfolgungen und Diskriminierungen bis zum Völkermord während des Nationalsozialismus, die Kontinuitäten der Bilder in der Nachkriegszeit und nicht zuletzt den Kampf gegen den Antiziganismus durch die Selbstorganisationen der deutschen Sinti und Roma seit 1980. Dabei werden die Erfolge der Bürgerrechtsarbeit ebenso dargestellt wie die massive Ablehnung durch einen großen Teil der bundesrepublikanischen Bevölkerung. Am Montag, den 26. Februar ab 19:00 Uhr wird die Ausstellung mit der Vorführung des Kurzfilms „Alltagsdiskriminierung“ sowie einer anschließenden Führung eröffnet. Der Eintritt ist frei. In Kooperation mit dem Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma sowie mit dem WIR Vielfaltszentrum und Büro für interkulturelle Angelegenheiten der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Die Ausstellung kann vom 26. Februar bis zum 22. März zu den Öffnungszeiten der VHS besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Gesonderte Führungen (z.B. für Schulklassen) sind möglich: Bitte wenden Sie sich bei Interesse per Mail an: WIR-Vielfaltszentrum@Bad-Homburg.de .
Weltweit gibt es kaum eine Kultur, die keine Musik kennt. Rund um den Globus hilft sie den Menschen, Gefühle auszudrücken, Stimmungen zu erzeugen und Geschichten zu erzählen. An zwei Abenden begeben wir uns auf eine Expedition zu Musiktraditionen anderer Kulturen. Im Fokus stehen Klangbeispiele, die abseits unserer Hörgewohnheiten liegen, in anderen Kulturen aber fest verankert sind. Wir machen uns auf die Suche nach den ungewohnten Klängen der Welt. Dabei entdecken wir überraschende Parallelen: Dudelsäcke gibt es nicht nur in Schottland. Auch in Spanien haben sie Tradition. Beim Jodeln denken wir an die Alpen, doch was hat es mit dem finnischen Jodeln auf sich? Manchmal scheint Musik auch nur fremd und ist eigentlich aus dem gleichen Stoff gemacht wie die Klänge, die wir kennen. Wenn wir uns mit fremden Musiktraditionen beschäftigen, können wir uns von einem anderen Blickpunkt aus auch unserer eigenen Musikkultur nähern.
Begleiten Sie Günter Holle auf seiner Frühlingsreise ins Land, wo die Zitronen blüh'n – bis hinunter in den sonnigen Mezzogiorno, nach Sizilien, ein wenig auf den Spuren des Dichterfürsten Goethe, der das schöne Land 233 Jahre zuvor per Postchaise erkundete. In seiner Reisegeschichte in Bild, Wort und musikalischer Untermalung schlägt er den Bogen zur Gegenwart und schildert seine Eindrücke von Land, Leuten und den schnellen Zügen im heutigen Italien. Im Laufe seines Lebens hat Günter Holle mit der Bahn alle Kontinente und großen Eisenbahnlinien der Welt bereist und dabei fast eine Million Kilometer zurückgelegt, also die Erde bald 25 mal umrundet.
Es ist noch nicht allzu lang her, dass die einstige badische Hauptstadt Karlsruhe ihren dreihundertsten Geburtstag feierte und sich damit für oberrheinische Verhältnisse als noch recht junge Stadt „outete“. Was als Laune der badischen Markgrafen mitten im Wald begann, ist mittlerweile zu einer modernen Großstadt mit außergewöhnlich reichem Kulturleben herangewachsen. Zu den Facetten der Fächerstadt gehören nicht nur die große Schlossanlage der Markgrafen, das berühmte Ensemble des klassizistischen Marktplatzes und die Jugendstilviertel am Rande der Planstadt des 18. Jahrhunderts, sondern auch eine weltweit einzigartige Institution wie das Zentrum für Kunst und Medien. Dieses Zentrum, seit 1997 in einem beeindruckenden Industriebau aus dem frühen 20. Jahrhundert untergebracht, widmet sich mit Ausstellungen, Workshops und vielen anderen Projekten den Schnittstellen von Gesellschaft, Kunst, Wissenschaft und Medien und beeindruckt unter anderem durch eine Sammlung von rund 10.000 Werken, wobei der Schwerpunkt bei elektronischer Kunst liegt. Im Rahmen einer Tagesfahrt erkunden wir Karlsruhe als Stadt eines reichen architektonischen Erbes und das Zentrum für Medien und Kunst mit der aktuellen Ausstellung zum Sahara-Projekt des Künstlers Heinz Mack und der Präsentation der Highlights der bedeutenden Gemäldesammlung der Kunsthalle Karlsruhe, die während der Renovierung des Kunsthallenbaus hier Asyl gefunden hat. Im Preis der Fahrt enthalten sind die Fahrt im modernen Reisebus der Firma Pitz, Reiseleitung durch den Kunsthistoriker Thomas Huth sowie Eintritte laut Programm. Hinweis: Außer in Bad Homburg ist auch ein Zustieg in Frankfurt Süd (Diesterwegplatz) möglich. Bitte bei der Anmeldung angeben.
Die Sütterlin-Schrift wurde 1911 von dem Berliner Graphiker Ludwig Sütterlin entwickelt. In vielen Familien schlummern noch Zeugnisse dieser Schrift aus vergangenen Zeiten: Urkunden, Briefe der Großeltern, Kochrezepte oder Ortschroniken. Doch ohne Vorkenntnisse ist es alles andere als einfach, den Inhalt auch nur ansatzweise zu verstehen. In diesem Einführungskurs erlernen Sie Grundkenntnisse der Sütterlinschrift bzw. verwandter Schriftarten. Teilnehmende, die diese Schrift neu erlernen möchten oder bereits kennen und Erlerntes auffrischen wollen, sind herzlich willkommen.
Die Sütterlin-Schrift wurde 1911 von dem Berliner Graphiker Ludwig Sütterlin entwickelt. In vielen Familien schlummern noch Zeugnisse dieser Schrift aus vergangenen Zeiten: Urkunden, Briefe der Großeltern, Kochrezepte oder Ortschroniken. Doch ohne Vorkenntnisse ist es alles andere als einfach, den Inhalt auch nur ansatzweise zu verstehen. In diesem Einführungskurs erlernen Sie Grundkenntnisse der Sütterlinschrift bzw. verwandter Schriftarten. Teilnehmende, die diese Schrift neu erlernen möchten oder bereits kennen und Erlerntes auffrischen wollen, sind herzlich willkommen.
Der Vortrag beleuchtet zunächst die Anfänge des Weines, die mittlerweile im Iran und Nordgriechenland schon in der Jungsteinzeit nachgewiesen sind. Im Mittelpunkt stehen archäologische, literarische und bildliche Quellen zur Weinkultur im antiken Griechenland und Kleinasien. Im Fokus steht zudem die römische Weinkultur, die in nahezu allen römischen Provinzen nachweisbar und heute als sehr gut untersucht zu bezeichnen ist. Würzweine und der berühmte helle Falerner, berühmte Weinliebhaber und sogar Originalfunde aus der Römerzeit werden angesprochen und erläutert.
Madonnen, Musen und Mätressen: Beim Rundgang durch die Städelsammlung erwarten Sie Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Frauen. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, weshalb Hans Baldung Grien zwei rätselhafte Hexen ins Bild gebracht hat oder welche Funktion mit den so gut wiedererkennbaren Bildnissen von Sandro Botticelli verbunden ist? Welche Rolle spielte Charlotte Behrend Corinth für ihren Mann oder die jeweiligen Lebenspartnerinnen im Werk von Picasso? Welche Frauen kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie gedanklich durch die Sammlung Gegenwart im Städel spazieren? Die Frauen, die wir gemeinsam betrachten werden, sind ebenso vielfältig wie die dahinterstehenden Biographien, Hintergründe und Kontexte. Hinweis: Der Eintritt ins Museum muss vor Ort zusätzlich gezahlt werden (Museumsufercardbesitzer sind frei).
Ein Germanist und eine Kulturwissenschaftlerin sorgen im „Gemischten Doppel“ für die Begegnung von Wort und Werk und vermitteln ungewöhnliche Perspektiven auf berühmte Künstler. Das Plakat „Nie wieder Krieg“ ist wahrscheinlich ihr bekanntestes Werk und wurde zur Ikone der Friedensbewegung. Die Grafikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz gehört zu den herausragenden deutschen Künstlerinnen, der das Städel im Frühjahr 2024 eine Ausstellung widmet. Ihre Verbindungen zur Literatur sind zahlreich: Sie schrieb Tagebuch und Briefe; realisierte Arbeiten zu Werken wie „Germinal“ von Zola und „Die Weber“ von Gerhard Hauptmann. Bert Brecht bekannte, dass das Ehrenmahl für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs von Ernst Barlach – der schwebende Engel – überwältigend sei, zeige er doch „das Gesicht der unvergesslichen Käthe Kollwitz. Solche Engel gefallen mir.“
Die wichtigsten Epochen der Geschichte von der Entstehung der Erde bis zum 20. Jahrhundert werden von allen Seiten beleuchtet: Ihre Geschichte, Kunst, Musik, Literatur, Theologie, Recht, Technik, Philosophie und Wissenschaft sind Themen der einzelnen Vorlesungen. Jedes Semester eine neue Epoche, jeden Dienstag ein neuer Aspekt der Epoche. Das studium generale der Volkshochschule Bad Homburg wendet sich an alle, die als junge Leute einen weiten Blick in die Welt der Geschichte, Kultur und der Wissenschaften werfen, als Berufstätige über ihre Spezialisierung hinausblicken und ihre Allgemeinbildung erweitern oder als nicht (mehr) Berufstätige sich Wissensgebieten zuwenden möchten, mit denen sie sich „schon immer mal“ beschäftigen wollten. Die Dozentinnen und Dozenten kommen von Hochschulen, Universitäten, Museen und aus der Praxis. Anmeldungen sind auch während des laufenden Semesters noch möglich. Konzept und Organisation: Gero Fuhrmann Kontakt: hgfuhrmann@t-online.de, Tel.: 0170 3 49 4040 DAS 18. JAHRHUNDERT Eröffnungsveranstaltung in Zusammenarbeit mit der StadtBibliothek Bad Homburg Dienstag,12. März 2024, 19:30 Uhr in der StadtBibliothek, Dorotheenstraße 24 Angela Steidele liest aus ihrem Roman „Aufklärung“ Leipzig im 18. Jahrhundert, in seiner glänzendsten Zeit. Von den Messen tragen die Händler nicht nur Waren, sondern auch Ideen nach ganz Europa. Johann Sebastian Bach vermisst das Universum in Tönen, unterstützt von seiner Frau, der Kammersängerin Anna Magdalena, und seiner ältesten Tochter Dorothea. Derweil erforscht das Ehepaar Gottsched die deutsche Sprache und verbreitet unermüdlich das Licht der Aufklärung. Empört über die Biographie, die Johann Christoph Gottsched nach dem frühen Tod seiner Frau Luise veröffentlicht, beschließt Dorothea Bach, ihre eigenen Erinnerungen zu Papier zu bringen. Es war doch alles ganz anders mit Voltaire, Lessing und dem jungen Goethe! Schließlich leben wir im Zeitalter des hochgelahrten Frauenzimmers! „Jauchzet, frohlocket über dieses Buch!“ (FAZ) Wissenschaftlich recherchieren – literarisch schreiben ist Angela Steideles Markenzeichen in Werken wie „Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens“ (2010), „Anne Lister. Eine erotische Biographie“ (2017), „Zeitreisen“ (2018), „Poetik der Biographie“ (2019) und „In Männerkleidern. Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel, hingerichtet 1721“ (2021). Für ihren Roman „Rosenstengel“ (2015) erhielt sie den Bayerischen Buchpreis. „Aufklärung. Ein Roman“ war 2023 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Die Autorin, geboren 1968, lebt in Köln. Die Vorlesungen Dienstags, 19:30 bis ca. 21:15 Uhr (inkl. Pause) in der Hölderlin-Schule, Hessenring 156 19. März 2024 Prof. Dr. Matthias Benad Rechts- und Herrschaftsverhältnisse im 18. Jahrhundert Herdgeld, Kopfsteuer, Besthaupt, Grundzins, Zehnt, Hand- und Spanndienste, Fron und anderes mehr: Das sind Bezeichnungen für bäuerliche Abgaben am Ende des Alten Reiches. Da in unterschiedlichen Regionen verschiedene Ausdrücke gebraucht wurden, ist aus heutiger Sicht kaum mehr verstehbar, welche Leistungen weshalb für wen zu erbringen waren. Auf welche Weise (Dienstleistung, Naturalabgabe, Geldzahlung) wurden die erbracht? Welche Gegenleistungen der Herrschaft, möglicherweise auch einer Genossenschaft, erhielten die Pflichtigen dafür? Wie hoch war die Belastung? Anhand von wirtschaftlichen, politischen und weltanschaulich-religiösen Entwicklungen in deutschen Herrschaftsgebieten wird in dem Vortrag insbesondere auf Gerichtsherrschaft, Grundherrschaft, Leibherrschaft und Kirchenherrschaft geachtet. Viele Rechtsverhältnisse gingen auf das frühe und hohe Mittelalter zurück. Sie blieben in modifizierten Formen in der frühen Neuzeit in Kraft – bis in Folge der französischen Revolution und der Feldzüge Napoleons die alten Verhältnisse umgestürzt wurden. Der im Spätmittelalter begonnene Prozess der Bildung einigermaßen einheitlicher Territorien ging im 19. Jahrhundert in die Bildung moderner, großflächiger Verwaltungsstaaten über. Große Entwicklungslinien und exemplarische Mikroprozesse sollen aufeinander bezogen werden. Der Referent lehrt als evangelischer Theologe seit über 40 Jahren Kirchengeschichte, mit einem Schwerpunkt auf Diakonie- und Sozialgeschichte. Von 1992 bis zu seiner Emeritierung 2017 war er an der Kirchlichen Hochschule in Bielefeld-Bethel ordentlicher Professor für neuere Kirchengeschichte. 16. April Prof. Dr. Axel Helmstädter Die Entwicklung der Pharmazie und Chemie im 18. Jahrhundert Das 18. Jahrhundert ist eine Zeit des Aufbruchs und der aufstrebenden Naturwissenschaften. Hieran hatten Apotheker, die ja über ein Labor verfügten, beispielsweise als Entdecker chemischer Elemente, großen Anteil. In dieser Zeit vollzieht sich auch die Entwicklung der Chemie zur Naturwissenschaft. Der Arzneischatz wird zunehmend rationaler und die Ausbildung des Apothekers wandelt sich von der handwerklichen Tradition zur wissenschaftlichen Lehre. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kommt es schließlich zur sogenannten „Chemischen Revolution“ (1789, zeitgleich mit der „Französischen Revolution“), die, verbunden mit der Person Antoine Laurent Lavoiser, als Geburtsstunde der modernen Chemie gilt. Prof. Dr. Axel Helmstädter ist Apotheker und habilitierter Pharmaziehistoriker, er verfügt über Berufserfahrung im Verlagswesen, der Universität und der Apotheke. Er hat langjährige Lehrerfahrung an den Universitäten Frankfurt und Marburg. 2018 bis 2022 war er Präsident der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. 23. April 2024 Dr. Sebastian Becker Wirtschaftspolitik im 18. Jahrhundert Vor dem Hintergrund der Diskussionen um die amerikanische Wirtschaftspolitik unter US-Präsident Donald Trump hat der Begriff „Merkantilismus“ in jüngerer Zeit eine Renaissance erlebt. Was „der“ Merkantilismus aber eigentlich war, darüber streitet die historische Forschung seit vielen Jahrzehnten. Einvernehmen besteht nur dahingehend, dass der Begriff „Merkantilismus“ eigentlich eine terminologische Schöpfung der Gegner dieses Wirtschaftskonzepts war, denn er geht auf Adam Smith und andere frühliberale Nationalökonomen des 18. Jahrhundert zurück. Sie kritisierten eine Wirtschaftspolitik, die einseitig auf die Erzeugung von Handelsüberschüssen fixiert war. Im Zentrum der Vorlesung wird die Frage nach den Hintergründen dieser Kritik und damit nach dem Verhältnis von Staat und Wirtschaft im 18. Jahrhundert stehen. Dabei soll beleuchtet werden, auf welche Art und Weise Regierungen und Verwaltungen in der Frühen Neuzeit in das wirtschaftliche Geschehen eingriffen und warum sich Unterschiede in den Herrschafts- und Wirtschaftsbedingungen zwischen den großen Handelsnationen und den Territorien des Heiligen Römischen Reichs, in denen sich der so genannte Kameralismus entwickelte, sehr konkret auf die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der unterschiedlichen Regierungen auswirkten. Dr. Sebastian Becker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo er derzeit zur Zirkulation technisch-ökonomischen Wissens im Alten Reich (16.–18. Jahrhundert) forscht. Neben Wissens-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit beschäftigt er sich mit der Geschichte italienischer Dynastien, des Papsttums, Roms und des Kirchenstaats sowie transalpinen Transferprozessen. 30. April 2024 Prof. Dr. Robert Seidel Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang: Familienkonstellationen im Drama des 18. Jahrhunderts vor dem Hintergrund der Epochendiskussion Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang: Sind das drei aufeinanderfolgende Literaturepochen im 18. Jahrhundert, oder sind Empfindsamkeit und Sturm und Drang eher als 'Sprossformen' der Aufklärung zu verstehen? Der Vortrag wird dieser Frage nachgehen, vor allem aber zentrale Theaterstücke aus der betreffenden Zeit behandeln. Die Dramen Sterbender Cato von Gottsched, Emilia Galotti und Nathan der Weise von Lessing sowie Die Räuber von Schiller decken einen Zeitraum von 1732 bis 1781 ab. Sie sind formal höchst unterschiedlich angelegt, und daneben spiegeln sie auf hochinteressante Weise Wandlungen und Kontinuitäten des Familienbildes über ein halbes Jahrhundert hinweg. Wenn ausgerechnet in der 'empfindsamen' Literatur die Väter als Bezugspersonen eine wichtigere Rolle zu spielen scheinen als die Mütter, wenn gerade bei den 'aufsässigen' Stürmern und Drängern ein schwacher Vater zum Problem wird, dann zeigt sich, dass auf dem Theater offenbar Probleme verhandelt wurden, die in der Gesellschaft virulent waren. Der Vortrag nimmt das Wechselverhältnis von sozialgeschichtlichen Befunden und Bühnenhandlung in den Blick und versucht von daher die Brisanz dieser kanonischen Texte zu erschließen. Prof. Dr. Robert Seidel ist Inhaber der Professur für Frühe Neuzeit und Rhetorik am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik der Universität Frankfurt. 7. Mai 2024 Dr. Volker Benad-Wagenhoff Das Längenproblem Mit dem Umbruch des Weltbildes im 16./17. Jahrhundert tritt das exakte Messen ins Zentrum wissenschaftlicher und technischer Bemühungen. Große astronomische Peilinstrumente und bald auch Fernrohre erschließen den Himmel, Mikroskope die Welt des Kleinen. Die genaue Zeitmessung mir Räderuhren gewinnt an Bedeutung. Präzise Ortsbestimmung auf See erwies sich bei der europäischen Expansion nach 1500 als ein Kernproblem. Sie scheiterte bis ins 18. Jahrhundert an der mangelhaften Bestimmbarkeit der geographischen Länge. Erst mit der Entwicklung von Uhren und Winkelmessgeräten, die auch auf hoher See einwandfrei funktionierten, gelang in Verbindung mit genauen Sternkarten und Tabellen der Planetenbewegung eine Lösung des Längenproblems. Die dabei angewandten Prüf- und Fertigungsverfahren bildeten eine Grundlage für die Technik der bald einsetzenden Industrialisierung. Dr. phil. Dipl.-Ing. Volker Benad-Wagenhoff war bis 2014 Konservator am Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim und seit 2017 in Projektarbeit und als externer Kurator für das Gutenberg-Museum Mainz tätig. Veröffentlichungen zur Geschichte der industriellen Fertigungstechnik, der Massenproduktion, der frühneuzeitlichen Münztechnik und der Drucktechnik in Europa und Asien. 14. Mai 2024 Prof. Dr. Michael Maaser Universitäten im 18. Jahrhundert Im 18. Jahrhundert gab es im deutschsprachigen Raum 43 Universitäten. Die meisten von ihnen hatte ein Landesfürst aus einer Laune heraus oder aus Prestigegründen gegründet. In vielen dieser Hochschulen waren weniger als 200 Studenten eingeschrieben. Die Vorlesung geht der Frage nach, welche Rolle diese Universitäten im Reich spielten und welchen Einfluss ihre Professoren auf die Debatten und Kontroversen der Aufklärung hatten. Schließlich geht es um das Verhältnis zwischen Hof und Universität und zwischen Zivilisation und Kultur. Der Referent ist Archivar der Goethe-Universität Frankfurt am Main und lehrt dort als Privatdozent am Historischen Seminar Neuere Geschichte. Er ist Mitglied der Historischen Kommission für Hessen und der Frankfurter historischen Kommission und außerdem Präsident der Gesellschaft für Kulinaristik. 21. Mai 2024 Dr. Manfred Geier Immanuel Kant Immanuel Kant, an dessen 300. Geburtstag 2024 erinnert wird, ist der Philosoph der Moderne. Sein kritisches Denken nimmt die Impulse der neuzeitlichen Wissenschaften und der bürgerlichen Aufklärungsbewegung auf und führt sie an ihre Grenzen. Der Vortrag folgt vor allem Kants politisch-moralischer Intention in weltbürgerlicher Hinsicht, die von einem zentralen Gedanken bestimmt war: Die Welt wäre eine bloß faktische Tatsachenwelt, wenn wir als moralische Wesen nicht selbst etwas Normatives mit ihr verbinden würden. Deshalb muss die erkenntniskritische Frage „Was können wir wissen?“ verbunden sein mit der praktisch-moralischen Frage „Was sollen wir tun?“ und der geschichtlich-politischen Perspektive „Was dürfen wir hoffen?“. Am Ende des Vortrags geht es um den aktuellen Woke-Vorwurf, dass Kant trotz seines universalistischen Denkens ein Rassist gewesen sein soll. Manfred Geier lehrte als Professor Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Hannover. Seit 1998 ist er freiberuflich als Sachbuchautor tätig, Schwerpunkt Philosophiegeschichte. Zu seinen zahlreichen Büchern zählt auch eine Trilogie der Aufklärung: „Kants Welt“ (2003); „Die Brüder Humboldt“ (2009) und „Aufklärung. Das europäische Projekt“ (2012). Zuletzt erschien 2022: „Philosophie der Rassen. Der Fall Immanuel Kant“. 28. Mai 2024 Dieter Dorth Philosophische Aufklärung und bürgerliche Revolution Die französische Aufklärung reagiert sehr deutlich auf die politischen, kirchlichen und sozialen Verhältnisse ihres Landes. Die Leitgedanken, dereinst in der Französischen Revolution überall auf den umkämpften Straßen gegenwärtig, sind in wachsender Deutlichkeit Ergebnisse der philosophischen Aufklärung – u. a. Jean Meslier, Rousseau, Voltaire, d'Holbach, Helvétius und Diderot stehen dafür. Zugleich bilanziert die große Französische Enzyklopädie von Diderot und d'Alembert ein vom höheren theologischen Nebel der Theologie befreites Wissen und buchstabiert eine neue säkulare Zeit. Die philosophische Loslösung von den tradierten „Religionssachen“ (Kant) und den Losungen der alten überkommenen Gesellschaftsordnung bis hin zur martialischen Entscheidung 1789 erfährt eine anschauliche Darstellung. Der Referent war Fachbereichsleiter Geisteswissenschaften und IT an der Volkshochschule des Main-Taunus-Kreises. Seine Interessen gelten der Vermittlung historischer, philosophischer und literaturgeschichtlicher Themen. 4. Juni 2024 Thomas Huth Als den Barock die Kraft verließ: Rokoko Klassischer Barock trumpft auf, verkörpert Macht und Stärke, ist kurzum ein bisschen die Rampensau unter den Stilen der europäischen Kunstgeschichte. Doch irgendwann um 1730 begann in Frankreich der Wunsch nach mehr Intimität und Privatsphäre zu wachsen und die sehr architektonischen und zugleich pathetischen Formen des Barocks empfand man als geradezu erdrückend. Die Zeit war reif für etwas Neues, Leichtes, Verspieltes, fast schon unseriös Heiteres und so entwickelte man einen neuen Dekorationsstil, der sich hauptsächlich aus dem asymmetrischen Schmuckelement der Muschel, der Rocaille, herleitet. Dass man als Träger dieser Dekorationen weiterhin typisch barocke Architekturelemente verwandte, störte nicht, da das neue Dekor dessen schwere Formen nicht nur überspielte, sondern geradezu parodierte und dabei Gesamtkunstwerke entstehen ließ, die wahre Raumwunder wie die berühmte Wieskirche hervorbrachte. Was den Wesenskern dieses heute meist falsch verstandenen Stils ausmacht, beleuchten wir in seiner Entwicklung aus dem französischen Régence bis hin zu den originellsten Leistungen dieser Epoche in Süddeutschland mit charakteristischen Beispielen. Thomas Huth ist Kunsthistoriker und Volkskundler und als Studienreiseleiter und Reiseveranstalter sowie Autor von kultur- und kunstgeschichtlichen Sachbüchern tätig. Im Zusammenhang mit dieser Vorlesung bietet die Volkshochschule eine Reise mit dem Referenten an: Vom Barock zum Rokoko ins Land der Gebrüder Asam 20.–23. Juni 2024, zu finden unter der Kursnummer F101145 11. Juni 2024 Prof. Dr. Michael Maaser Friedrich II. von Preußen – ein Großer? Die Biographie Friedrichs II. von Preußen ist oft dargestellt worden, Bücher über ihn füllen Bibliotheken. Ihnen gemeinsam ist, dass sie das Leben des Königs als Bildungs- oder Entwicklungsroman erzählen und dabei immer einem gleichen Muster folgen. In der Vorlesung schauen wir uns das Leben und Werk Friedrichs genauer an und diskutieren, inwiefern sich unser tradiertes Bild vom preußischen König mit den zeitgenössischen Quellen deckt. 18. Juni 2024 Dr. Timothy Attanucci Inselglück: Robinsonaden der Aufklärung Mit der Veröffentlichung seines Romans Robinson Crusoe im Jahr 1719 traf der englische Autor Daniel Defoe den Nerv der Zeit. Er wurde schnell zum weltweiten Bestseller – nur die Bibel wurde öfter übersetzt. Defoes Roman wurde so oft imitiert, dass man dafür den Gattungsbegriff ‚Robinsonade‘ erfinden musste. In diesem Vortrag wird gefragt, wie sich die Epoche der Aufklärung zu ihrer Lieblingsgeschichte verhält, und vor allem: welche Ideen und Ideale der Aufklärung werden in den jeweiligen Robinsonaden sichtbar? Dr. Timothy Attanucci war Gastwissenschaftler an der Humboldt-Universität zu Berlin, Lecturer für Germanistik in Princeton und lehrt zurzeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 25. Juni 2024, 19:30 Uhr in der Erlöserkirche (!) Marc Lohse und Thomas Huth Der Klang der Aufklärung: Haydn und Beethoven Texte der Aufklärer gibt es ohne Zahl, man kann sich diese Epoche erlesen. Kann man sie aber auch hören? Gewiss, es wurden keine Grundsatzschriften vertont, aber die beiden Komponisten Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven waren nicht nur Anhänger der Ideen der Aufklärung, sie lieferten auch den „Sound“ dazu. Haydns „Die Schöpfung“ gilt als klingendes Manifest der Aufklärung und der Schlusschor von Beethovens 9. Symphonie ist der wohl prominenteste Lobgesang auf eine Humanität, die sich aus dem Geist der Aufklärung speist. In der Hoffnung, dass dereinst tatsächlich einmal „alle Menschen Brüder werden“, spielt der junge Pianist Marc Lohse Haydns Sonate in D, Hob. XVI:19 und Beethovens Sonate Nr. 15 in D-Dur, Opus 28 und dazu liest Thomas Huth kurze zeitgenössische Texte über die beiden Komponisten. Joseph Haydn (1732–1809) Sonate in D, Hob.:XVI:19 I. Moderato II. Andante III. Finale: Allegro assai Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sonate Nr. 15 in D-Dur, Op. 28 (Pastorale) I. Allegro II. Andante III. Scherzo: Allegro vivace – Trio IV. Rondo: Allegro ma non troppo Der Konzertpianist und Klavierpädagoge Marc Lohse studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Nach erfolgreichem Abschluss des Grundstudiums nahm er im September 2022 sein Masterstudium an der Manhattan School of Music (MSM) in New York auf. Er ist viermaliger Bundespreisträger bei Jugend-Musiziert und gewann im April 2023 die Lillian Fuchs Chamber Music Competition in New York. Weiterhin spielte er Aufnahmen für die Radiosender Deutschlandfunk Kultur und SWR2 ein. Im Mai 2022 gab er sein Debüt bei den Schwetzinger SWR Festspielen. 2016 zeichnete ihn die Pfälzische Musikgesellschaft mit dem Bruno-Herrmann-Preis aus. Er unterrichtet seit 2023 am Bronx Conservatory of Music in New York. Diese Veranstaltung ist öffentlich. Eintritt: 20,00 Euro, ermäßigt 16,00 Euro, Karten nur an der Abendkasse. Für Teilnehmer des studium generale ist der Eintritt kostenlos. 2. Juli 2024 Dr. Volker Benad-Wagenhoff Die Industrielle Revolution Mitte des 18. Jh. bahnte sich der zweite große Umbruch in der Entwicklung der menschlichen Gattung an – nach der vor etwa 10.000 Jahren beginnenden Agrarischen Revolution nun die Industrielle Revolution. Ihr technischer Kern ist die Maschinisierung der Produktion. Auf Grund besonderer Bedingungen nimmt sie ihren Ausgang in England und erfasst von dort aus Kontinentaleuropa, Nordamerika und mit deutlicher Verspätung auch andere Weltregionen. Der anhaltende Industrialisierungsprozess, den sie auslöst, ist janusköpfig: er eröffnet ungeheure Möglichkeiten, führt aber auch zu einer existentiellen Bedrohung der Gattung. Konzert zum Semesterabschluss Dienstag, 09. Juli 2024, 19:30 Uhr in der Erlöserkirche Bad Homburg In Zusammenarbeit von Erlöserkirche und Volkshochschule Wolfgang Amadeus Mozart Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis (Missa in C-Dur KV 167, 1773) Generalprobe mit Erläuterungen Kammerchor der Erlöserkirche Instrumentalensemble Leitung: Susanne Rohn Prof. Susanne Rohn ist als ausgebildete Kirchenmusikerin Kantorin an der Erlöserkirche in Bad Homburg und lehrt Dirigieren an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Ihre Arbeitsschwerpunkte: Orgel, Chorleitung und die Erarbeitung von Werken jenseits des Standardrepertoirs. Eintritt 20,00 Euro, ermäßigt 16,00 Euro Für Teilnehmende des studium generale ist der Eintritt kostenlos. Karten an der Abendkasse und im Vorverkauf nur über www.erlöserkirche-badhomburg.de. Die Messe ist im Gottesdienst am Sonntag, 14. Juli, 10:00 Uhr in der Erlöserkirche ein weiteres Mal zu hören. Gebühr für das studium generale (Veranstaltungsnummer 101000): 255,00 Euro für 13 Vorlesungen in der Hölderlin-Schule, die Eröffnungslesung in der Stadtbibliothek und das Abschlusskonzert in der Erlöserkirche.
„Wem der Swing in den Gliedern steckt, der kann nicht strammstehen oder die Hacken zusammenschlagen!“ (Wolfgang Lauinger) Nicht alle Jugendlichen konnten mit dem autoritären Jugendkult der Nazis etwas anfangen. Auch unter den Bedingungen der NS-Diktatur entwickelten Jugendliche alternative Vorstellungen vom Leben. Zu jenen, die sich dem Regime widersetzten, gehörten die sogenannten Swing-Kids. Zu den Städten, in denen die Szene besonders aktiv war, zählte auch Frankfurt. Der Vortrag beleuchtet das Thema am Beispiel des Gallusviertels. Welche Lebenshaltung transportierte der Swing als neue Jugend-Mode? Wie fanden swingbegeisterte Jugendliche Zugang? Was hatte es mit den berüchtigten Wochenendfluchten in den Taunus auf sich? Welche Folgen hatte der massive Verfolgungsdruck von Seiten des Regimes? Begleitet wird die historische Spurensuche von Schicksalsbeschreibungen einiger Swing-Orchester jener Zeit.
Boudin (1824-1898) gilt als Vorreiter der Impressionisten und übte in der Tat als Freilichtmaler einen starken Einfluss auf den mit ihm befreundeten Claude Monet aus. Boudin hatte mit seinem Vater zwei Geschäfte für Künstlerbedarf in Le Havre und Honfleur, lernte Maler wie Jean-Francois Millet kennen und arbeitete ab seinem 22. Lebensjahr selbst als Künstler. Seit 1859 nahm er regelmäßig an den Ausstellungen des Pariser Salons teil. Seine erstklassigen Landschafts- und Küstenbilder befinden sich heute zumeist im Museum der Modernen Künste André Mairaux in Le Havre.
Ob die faszinierende Gebirgslandschaft des Mont Blanc Massivs, historische Städte wie Annecy und Le Bourg d’Olsans oder pittoreske Bergdörfer und -städtchen wie Les Gets, Val d’Isère oder Briançon: Die französische Hochalpenstraße hat viel zu bieten. Per Wohnmobil geht es 700 km vom Genfer See über zahlreiche, bis 2800 Meter hohe Gebirgspässe bis zur malerischen Mittelmeerstadt Menton. Wolf Leichsenring bereist mit seinem Wohnmobil die ganze Welt. Über seine ausgedehnten und oft monatelangen Touren hat der Reisejournalist mehrere Bücher veröffentlicht.
Giuseppe Verdis einzigartige Leistung bestand in der geglückten Vereinigung der traditionellen italienischen Gesangsoper mit dem dramaturgisch geschlossenen Musikdrama. Immer ging es in seinen nahezu dreißig Werken um den Vorrang der Wirklichkeit. Verdi widmete sich nicht zuletzt gesellschaftspolitischen Themen. Seine Bühnenwelt lebt vom Zentralmotiv des aus der Gesellschaft gefallenen Außenseiters. Diese Welt ist voll von Rissen, tragischen Antinomien, die auch durch den Tod der Helden nicht ihre Existenz einbüßen. Als Macht des Schicksals erwies sich bei Verdi oft die Familie. Im Werk wird sie oft zum ausweglosen Raum. Ihre Verhältnisse können tödlich werden. Davon erzählen etwa „Rigoletto“ und „Il Trovatore“, aber auch „Nabucco“ oder „Don Carlos“. Der Kurs beleuchtet an zwei Abenden die großen Musikdramen Verdis und ihre Bedeutung auch für unsere Gegenwart.
Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.) ist eine der schillerndsten Gestalten der ausgehenden römischen Republik: Jurist, Redner, Schriftsteller, Philosoph und nicht zuletzt Politiker – aufgrund seiner steilen Ämterkarriere ist er ein herausragender global Player seiner Zeit, der nicht nur als gerissener Anwalt, Politiker und Redner auftritt, sondern auch bedeutende Schriften publiziert wie „De re publica“ (Über den Staat), „Disputationes Tusculanae“ (Tusculanische Gespräche) oder „De officiis“ (Über die Pflichten). Das Portrait spannt einen historisch und kulturgeschichtlich unterhaltsamen Bogen zwischen der geschichtlichen, politischen und philosophischen Gestalt Cicero, in der sich die dem Untergang geweihte römische Republik in einer letzten Größe abgebildet findet.
Einen einzigartigen Fund machten Archäologen in den 1990er Jahren am Glauberg: Neben mehreren Fürstengräbern legten sie die lebensgroße Statue eines Keltenfürsten frei. Seit dieser Entdeckung kennt man die Glauburg als Zentrum der keltischen Kultur in der Region. Doch nicht erst die Kelten besiedelten den Berg: Seit der Steinzeit bis ins Hochmittelalter spielte er permanent eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt die kaum bekannten Besiedlungsphasen beleuchtet dieser Vortrag.
Los ging alles mit einer Hand voll römischer Scherben – geendet hat es mit einer Ausgrabung und einer Ausstellung mit dem Prunkstück, einem römischen Trinkbecher mit Jagdmotiven. Matthias Stappel, seit 2001 im Freilichtmuseum Hessenpark als Chefrestaurator tätig, berichtet von der Geschichte eines unverhofften Fundes und dessen Folgen. Aus den Grabungsergebnissen lassen sich zudem interessante Einblicke in das römische Alltagsleben ableiten.
Es war mehr als ein Glücksfall, dass der Städeldirektor Max Hollein 2008 ein großzügiges Präsent von der Deutschen Bank, 600 Werke zeitgenössischer Kunst, für sein Haus in Empfang nehmen konnte. Damit gelang dem altehrwürdigen Städel der Sprung in die Moderne, die in Frankfurt bis dahin nur im MMK ein Zuhause hatte. Seither glänzt das Städel nicht nur mit alten Meistern, die aktuelle Kunst hat nun auch ihren Platz im eigens dafür geschaffenen Erweiterungsbau unter dem Garten. Nach der großen van Gogh-Schau ist nun dieser Erweiterungsbau mit 230 Arbeiten von mehr als 150 Künstlern neu konzipiert worden und gewährt Einblicke in die Kunstgeschichte der letzten 60 Jahre. Wir laden zu einem ebenso spannenden wie erkenntnisreichen Rundgang zu Baselitz, Kiefer, Bacon, Rauch, Richter und Co ein. Hinweis: Der Eintritt für das Städel muss vor Ort zusätzlich gezahlt werden.
HINWEIS: Diese Reise ist bereits ausgebucht. Eintragungen auf der Warteliste sind möglich. Reiseveranstalter: rundum Kultur, Frankfurt Dogen gab es nicht nur in Venedig, auch die Stadtrepublik Genua wurde von einem Dogen regiert und der Handel treibende Stadtadel bestimmte die Interessen der reichen Stadt, die über mehrere Jahrhunderte ärgste Rivalin Venedigs im östlichen Mittelmeer war. Natürlich ist Genuas Stadtbild nicht so einzigartig wie die Lagunenstadt an der Adria. Was aber die Prachtentfaltung der Paläste und Kirchen angeht, muss Genua den Vergleich nicht scheuen. Im Gegensatz zu Venedig ist Genua immer noch eine ausgesprochen reiche Stadt, die durch eine rege zeitgenössische Kulturszene glänzt und nicht zur reinen Touristenkulisse „verkommen“ ist. Bei einer einwöchigen Fahrt nach Genua widmen wir uns natürlich intensiv der Stadt, die eine der größten erhaltenen Altstädte Europas aufweist. Aber auch das Hinterland der Seerepublik, die italienische Riviera und die landschaftlich reizvolle Küste bis zur toskanischen Grenze stehen auf unserem Programm. REISETERMIN: Dienstag, 2. April – Montag, 8. April 2024 PROGRAMM (Änderungen vorbehalten): Dienstag, 02.04.2024 Die Anreise per Bus von Bad Homburg ist zwar ein kleiner Kraftakt, aber dafür haben wir einen Bus zur ständigen Verfügung und können auch auf kurzfristige Veränderungen reagieren. Wir nehmen die Route über das Tessin, Mailand und den Apennin an die ligurische Küste. Unser Hotel liegt sehr zentral – sollten wir nicht zu spät in Genua eintreffen, unternehmen wir noch einen Orientierungsspaziergang. Mittwoch, 03.04.2024 Der heutige Tag ist gänzlich der Handels- und Hafenstadt Genua gewidmet. Ohne den großen Naturhafen und die relativ kurzen Wege in die Poebene wäre an der Stelle, an der heute Genua liegt, nie eine größere Stadt entstanden, sind doch die topographischen Voraussetzungen mit dem schmalen, zwischen Meer und steilem Gebirge eingezwängten Siedlungsgrund für eine größere Siedlung denkbar ungünstig. Dennoch entwickelte sich seit vorchristlicher Zeit ein reges Handelstreiben und die Stadt wuchs zu einer zeitweise mit Venedig um die Vorherrschaft im Mittelmeer ringenden Stadtrepublik heran. Im 16. Jahrhundert ist Genua dann aber auch wegen seiner zahllosen Bankhäuser eine der reichsten Städte Europas. All das hat sich in einem teils überaus prächtigen Stadtbild niedergeschlagen, das wir heute in weiten Teilen besichtigen wollen. Zu den Stationen zählen unter anderem die Prachtstraße Via Balbi mit ihren Palästen, der Palazzo del Principe, in dem der wohl bekannteste Genueser Doge, Andrea Doria, residierte, das alte Hafenviertel und die große romanische Kathedrale San Lorenzo. Donnerstag, 04.04.2024 Über die Autobahn machen wir uns auf den Weg zur Palmen- und Blumenriviera. Unter den zahlreichen reizvollen alten Orten an der Küste und im Hinterland muss man natürlich eine Auswahl treffen. Also begeben wir uns zunächst an den weitest entfernten Punkt kurz vor der französischen Grenze. Dort besuchen wir unweit von Ventimiglia die prachtvollen Gärten des englischen Exzentrikers Hanbury. Der 40 Hektar große Park um die Villa des Marchese Orengo prunkt mit 2000 verschiedenen Pflanzenarten und schönsten Ausblicken auf das Mittelmeer. Auf der Rückfahrt nach Genua wird Albenga mit einem der schönsten mittelalterlichen Stadtbilder der Region einen Stopp wert sein. Größter Schatz der Stadt ist eines der ältesten Baptisterien der Christenheit aus der Zeit um 420. Außerdem werden wir bei einem kurzen Abstecher nach Dolceaqua einen sehr reizvollen alten Ort in den Ausläufern der Seealpen kennenlernen und die Gelegenheit haben, die sehr raren ligurischen Rotweine zu kosten. Freitag, 05.04.2024 Heute machen wir uns auf den Weg, um einen der spektakulärsten Abschnitte der italienischen Küste zu erkunden, die Cinque Terre. Selbst in dieser Landschaft, die für menschliche Ansiedlung denkbar ungeeignet erscheint, entstanden schon im Mittelalter Dörfer, die kühn Felsen besetzten oder sich in engste Talfalten zwängten. Bedeutende Kunstwerke finden sich hier begreiflicherweise nicht, aber die ungemein malerischen Dorfensembles sind einen Besuch wert. Wir werden die Cinque Terre per Schiff und per Bahn erkunden und dabei auch die wohlerhaltene mittelalterliche Stadt Porto Venere inmitten ihrer gewaltigen Festungsmauern besichtigen. Samstag, 06.04.2024 Noch einmal steht Genua im Mittelpunkt des Interesses. Zu den heutigen Zielen zählen die vielleicht bedeutendste Palaststraße Italiens, die Via Garibaldi (UNESCO-Welterbe), mit ihren Renaissance- und Barockpalästen, von denen wir auch zwei im Inneren besichtigen werden, das malerische Castello-Viertel, das Genua des 19. Jahrhunderts und der Cimitero di Staglieno, einer der opulentesten Friedhofsanlagen Europas. An diesem Tag soll aber auch noch Freizeit für eigene Erkundungen bleiben. Sonntag, 07.04.2024 Wir beginnen den Tag im Genueser Nobelvorort Nervi. Die Sehnsucht nach repräsentativen Sommervillen füllte im 19. Jahrhundert die Hänge über dem langen Strand. Wir werden die in einer der Villen untergebrachte Wolfson Collection besuchen. Sie illustriert aufs Schönste den gehobenen Lebensstil der Hautevolee mit vielen Werken des Jugendstils und des Art Deco. Danach erleben wir die Symphonie in Rot, Ocker und Gelb in Camogli. Die kleinen alten „Wolkenkratzer“ rund um die Bucht gehören zu den eindrucksvollsten Bildern Liguriens. Außerdem besuchen wir noch die Bucht von Rapallo und vor allem Chiavari, wo die unverdorben mittelalterliche Basilica dei Fieschi ein eindrucksvolles Ziel darstellt. Danach geht es über die Autobahn zurück nach Genua. Montag, 08.04.2024 Wie wir gekommen sind, fahren wir auch wieder auf schnellstem Weg über Mailand zurück nach Bad Homburg. ABFAHRT UND RÜCKKEHR: Abfahrt am Bad Homburger Busbahnhof am 02.04.2024 um 7:30 Uhr Rückkehr am 08.04.2024 gegen 19/20 Uhr GRUPPENGRÖSSE: 20-25 Teilnehmende ENTHALTENE LEISTUNGEN: - Fahrt im modernen Reisebus der Firma Dürrnagel (Uettingen) - 6 Übernachtungen mit reichhaltigem Frühstücksbüfett im zentral gelegenen ****Best Western Genova City Hotel - 3-Gang-Menü mit Wasser, Kaffee und einem Glas Wein am Ankunftstag im Restaurant PEScelino unweit des Hotels - Reiseleitung und Führungen vor Ort (wenn gestattet) durch den Kunsthistoriker Thomas Huth - Eintritte laut Programm - Tageskarte für die Schiffe von La Spezia zu den Cinque Terre - Kultursteuer Genua - Marco Polo Reiseführer Ligurien REISEPREIS PRO PERSON: - 1398,00 Euro im DZ - 1598,00 Euro im EZ (begrenzte Verfügbarkeit!) - 1685,00 Euro im DZ zur Einzelnutzung (begrenzte Verfügbarkeit!) Reiserücktrittsversicherung: Abschluss – mit oder ohne Selbstbeteiligung – auf Anfrage über rundum kultur möglich. Änderungen vorbehalten. Anmeldungen bitte schriftlich. Das Anmeldeformular steht anbei zum Download bereit, wir schicken es Ihnen aber auch gerne zu (mohn@vhs-badhomburg.de, Tel.: 06172/9257-18). Es gelten die AGB des Reiseveranstalters (rundum Kultur, Frankfurt) – siehe S. 2 des Anmeldeformulars.
im DZ (1598,00 Euro im EZ, 1685,00 Euro im DZ zur Einzelnutzung)
Wasser – lebensspendendes Elixier und wirtschaftliche Triebfeder, inszeniert und präsentiert auf höchstem künstlerischem Niveau im Kurpark Bad Homburgs. Auf diesem Rundgang zu den neun Heilquellen erkunden wir die einzigartigen bildhauerischen und architektonischen Brunnenfassungen inmitten der reizvollen Grünanlagen. Am bekanntesten ist der grandiose kaiserliche Rundtempel des Elisabethenbrunnens und am ältesten der nach Landgraf Friedrich V. Ludwig benannte Ludwigsbrunnen, geschaffen 1809/10. Innerhalb von rund 100 Jahren stieg die Stadt der heilenden Quellwasser auf zum weltweit bekannten Kurort, zuerst unter den Landgrafen Hessen-Homburg und dann als kaiserliche Sommerresidenz. Entdecken Sie mehr auf einem anregenden Kunst-Spaziergang mit der Möglichkeit, anschließend das kostenlose sonntägliche Kurkonzert im Café der Orangerie zu besuchen. Dr. Christina Anna Lanzl promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München nach internationalem Studium in Kunst- und Kulturgeschichte. Bis vor Kurzem leitete sie das Museum Sinclair-Haus der Stiftung Kunst und Natur.
Im Jahre 12 v.Chr. marschierten römische Truppen unter ihrem Feldherren Drusus in Germanien ein. Es war nicht der erste rechtsrheinische Vorstoß dieser Art. Und doch war diesmal alles anders: Fanden zuvor nur Erkundungs- oder Strafexpeditionen statt, sollten Drusus Feldzüge die Provinzialisierung Germaniens einleiten. Warum sich Kaiser Augustus hierfür entschied und welche Folgen dies für Mitteleuropa haben sollte, beleuchtet dieser Kurs.
Friedrichsdorf blickt auf eine bewegte Wirtschaftsgeschichte zurück, die in ihren Anfängen von den Hugenotten und ihrem Arbeitssinn bestimmt wurde. Die französischen Glaubensflüchtlinge waren es, die in die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Landgrafschaft Hessen-Homburg neue Handwerkskünste mitbrachten. So stellten sie zunächst Leinen und Strümpfe, später in erster Linie Flanell her, den sie vor allem nach Holland verkauften. Der Färberei von Wolle und Stoffen kam ebenfalls eine große Bedeutung zu. Davon zeugen die kleinen Färbhäuschen, die sich entlang der Hugenottenstraße reihen. In der Zeit der wirtschaftlichen Blüte im 19. Jahrhundert entstanden viele mittelständische Familienunternehmen. Mit großem Erfolg stellten sie Hüte, Nudeln oder Leder her. Weltbekannt wurde Friedrichsdorf jedoch durch den Zwieback. Um 1900 produzierten mehr als ein Dutzend Zwiebackbäckereien die süße Speise, die Exporte gingen in alle Welt. Die Führung beleuchtet die ereignisreiche wirtschaftliche Entwicklung im Stadtbild.
764 wurde auf dem Reichstag zu Worms unter König Pippin III., dem Vater Karls, die Gründung der Reichsabtei Lorsch an der Bergstraße beschlossen. Es sollte federführend in der Binnenkolonisation des menschenleeren Odenwaldes werden. Gründer war aber nicht der König, sondern der ehemalige Comes Chancor. Wer Chancor war, wie es zur Gründung kam und welche Folgen diese für die Bergstraße in jener Zeit hatte, erläutert dieser Vortrag.
Im Mittelpunkt der Kantischen Ethik steht der Kategorische Imperativ, das grundlegende Prinzip moralischen Handelns. Kriterium dafür ist die Prüfung, ob es einer Maxime folgt, deren Gültigkeit für alle, jederzeit und ohne Ausnahme akzeptabel wäre, und ob alle betroffenen Personen nicht als bloßes Mittel zu einem anderen Zweck behandelt werden, sondern auch als Werte an sich. „Imperativ“ ist dabei die gebietende Pflicht, für die sich alle trotz ihrer privaten Interessen mit Hilfe der Vernunft entscheiden sollen: „Wie schad, o Mensch, daß dir das Gute Im Grunde so zuwider ist.“ (Wilhelm Busch, 1898) Für Kant besteht wahre Moral nicht in konkreten moralischen Handlungsanweisungen, sondern in den Prinzipien einer grundsätzlichen moralischen Haltung – Ziel ist „pflichtgemäßes“ Handeln, im Idealfall Handeln „aus Pflicht“. Abgerundet wird die Darstellung durch die bedeutenden poetischen Ergänzungen eines zeitgenössischen Anhängers des großen Philosophen: Friedrich Schiller.
Der bildreiche Vortrag spannt einen Bogen zwischen den ersten Palastanlagen der Minoer auf Kreta und den spätantiken Kaiserpalästen in Konstantinopolis. Besondere Schwerpunkte werden auf die Entwicklungen der Palastanlagen in hellenistischer Zeit (Aigai, Pella, Pergamon, Alexandria) und der römischen Stadt- und Landvillen ab dem 2. Jh. v.Chr. gelegt. Die Teilnehmenden erhalten einen guten Überblick über die aktuelle archäologische Forschung, Fachliteratur und den einen oder anderen Exkursionstipp…
Nachdem zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Stadtbefestigung geschleift wurde, entstand das Westend und wurde schnell zu einem begehrten Wohnort der reichen Frankfurter. Entlang der Bockenheimer Landstraße entstanden prachtvolle Villen und viel Prominenz hatte hier ihren Wohnsitz: Clara Schumann, Paul Ehrlich und Otto von Bismarck, um nur einige zu nennen. Wir führen Sie während dieses Rundgangs zu spannenden und fast vergessenen Orten und berichten über Geschichten, die sich dort ereignet haben. Aber was wären die Geschichten ohne die Menschen, die diese gelebt und erlebt haben? In Zusammenarbeit mit „Frankfurter Stadtgeschichten“.
Künstlerisch ist die begabte Malerin und Designerin als der geometrischen Abstraktion nahe stehend einzuordnen. Geboren wurde sie 1885 in Hradysk/Ukraine als Sarah Ilinitchna Stern, nahm nach der Adoption durch ihren Onkel den Namen Terk an und heiratete schließlich 1910 den Künstler Robert Delaunay. In dessen Schatten stand sie Zeit ihres Lebens, denn der eigentliche Motor in dieser Künstlerehe war Sonia. Nach Kunststudien in St. Petersburg und u.a. Karlsruhe übersiedelte sie 1904 nach Paris. Hier konnte sie sich der strengen väterlichen Aufsicht entziehen und künstlerisch entfalten. Erfolgreich und beeindruckend wirken ihre farbenprächtigen geometrischen Werke im Stile des von ihr begründeten „Orphismus“.
In Zusammenarbeit mit der StadtBibliothek sowie dem Büro für interkulturelle Angelegenheiten der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe Ob Eiffelturm oder Mont-Saint-Michel, ob Lavendelfelder in der Provence oder Schlösser an der Loire: Frankreich hat zahlreiche, deutschen Tourist*innen wohlbekannte Sehenswürdigkeiten zu bieten. Sie glauben, Sie kennen Frankreich schon? An diesem Abend beweist Ihnen Chantal Appolinaire das Gegenteil und zeigt Ihnen, was ihr Heimatland wirklich ausmacht und Reisende oft genug nicht mitbekommen. In Bad Homburg und Umgebung sind Menschen aus allen fünf Kontinenten zu Hause. In dieser Reihe stellen einige von ihnen sich und ihr Land, dessen Geschichte und Kultur auf kreative Weise vor. Die Abende sind alles andere als trockene Landeskunde – lassen Sie sich überraschen!