
Dorth, Dieter
Studium Germanistik, Philosophie, Geschichte, Politik, Theologie
Die wissenschaftliche Medizin entstand unter dem Einfluss der vorsokratischen Naturphilosophie, die den Menschen als Bestandteil der Natur begriff. So schrieb etwa Hippokrates aus Kos über die systematische Untersuchung von Krankheitsursachen und die Wirkung zahlreicher Heilmittel. In hellenistischer Zeit erweiterte sich dieses Wissen auf die gesamte menschliche Physis und Psyche. In Alexandria entwickelte sich eine bedeutende medizinische Schule. Im 2. Jht. n. Chr. erlebte die antike Medizin ihren Höhepunkt: Die medizinischen Theorien des Arztes Klaudios Galenos galten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als maßgebend.
Die griechische Poliswelt hat ihre Blüte im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr.. Im militärischen Dauerkonflikt zwischen Dutzenden souveräner griechischer Stadtstaaten spielt Athen in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht die Hauptrolle. Die Herrschaftsmechanismen der aristokratischen Demokratie werden ebenso behandelt wie ihre sozialen Grundlagen (vor allem die Sklaverei) und deren Darstellung in zeitgenössischen Quellen wie etwa Sokrates und Platon. Der Vortrag beleuchtet anschaulich und bilderreich das „Zeitalter des Perikles“, welches für Jahrhunderte zum unerreichten Muster deutscher Kulturbetrachtung werden sollte.
Lessing, der bedeutendste Autor der deutschen literarischen Aufklärung, war weit mehr als nur Dichter: Auch als Literaturkritiker und -theoretiker, Philologe und Literaturhistoriker war er herausragend. Nicht zuletzt seine theologischen und philosophischen Schriften prägen das gesamte Aufklärungszeitalter. Im Mittelpunkt des Seminars stehen u.a. seine wichtigsten ästhetischen Schriften. Sie prägen nicht nur die Literatur des Aufklärungszeitalters und die literarische Überhöhung bürgerlicher Ideale wie der Toleranz, sondern wurden zu einer wesentlichen Grundlage des deutschen bürgerlichen Dramas und Trauerspiels.
Heine ist letzter Dichter der Romantik und zugleich ihr philosophischer und poetischer Überwinder. Als prominentes Mitglied des „Jungen Deutschland“ karikiert er gekonnt die konservative Tradition seiner Zeit, wird politisch geächtet und fällt der Zensur zum Opfer. Nach Paris emigriert, ist er erklärender Vermittler zwischen französisch-politischer und deutsch-philosophischer Tradition im Namen einer humanen, freien deutschen Gesellschaft und Kultur. Durch seine gefühlvolle und zugleich satirische Lyrik sowie seine exzellente Darstellung deutscher Geistesgeschichte ist er eine Ikone des literarischen 19. Jahrhunderts.