Agde-Becke, Silvia
Wie spiegeln sich die Krisen der Gegenwart in der zeitgenössischen Literatur? Rechtsextremismus, soziale Medien, Konflikte zwischen gesellschaftlichen Gruppen, Klimakrise – kann Literatur hier Zugänge des Verstehens eröffnen, die erhellend neben einer analytisch-sachlichen Herangehensweise bestehen können? Im kommenden Frühjahr werden wir uns anhand von vier Werken mit diesen Fragen beschäftigen. Beginnen werden wir mit einem Werk des diesjährigen Nobelpreisträgers, „Herscht 07769“ von László Krasznahorkai, der die Situation ein einem thüringischen Dorf untersucht. Daniel Glattauer geht in seinem Roman „Die spürst du nicht“ unserem Umgang mit Einwanderern in unsere Gesellschaft nach und den Auswirkungen der sozialen Medien. Mit Ayelet Gundar-Goshen Roman „Ungebetene Gäste“ bekommen wir einen Einblick, welche Auswirkungen gesellschaftliche Konflikte im privaten Bereich haben. Die Welt in 100 Jahren – wie blicken die Menschen zurück auf unsere Zeit, unsere Chancen, Literatur, die uns beeindruckt? Wie haben Klimawandel und Kriege die Welt verändert? Was überdauert? Dies sind Fragen, mit denen sich der Roman „Was wir wissen können“ von Ian MacEwan beschäftigt.