Agde-Becke, Silvia
Seit Beginn des bürgerlichen Zeitalters dreht sich Literatur auch um die Beziehungen von Frauen und Männern, um die Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit, bildet sie ab und beeinflusst sie. Am Anfang stehen Schillers oft zitierten Verse: „Der Mann muß hinaus Ins feindliche Leben“ „Und drinnen waltet Die züchtige Hausfrau“ – doch wie sieht es heute aus? Anhand von vier Romanen der letzten Jahre wollen wir dies überprüfen. Diese sind „Lichtungen” von Iris Wolff (2024),„Muna” von Terezia Mora (2023), „Das Liebespaar des Jahrhunderts” von Julia Schoch (2023) sowie ein weiteres Werk, über das in der ersten Sitzung informiert wird.
An zwei Terminen wollen wir uns mit Texten Rainer Maria Rilkes beschäftigen. Die erste Sitzung ist dem Prosawerk „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ gewidmet. Dieser Text ist entfernt von traditionellem Erzählen, vielmehr handelt es sich um eine Collage von Eindrücken, die die moderne Großstadt Paris bei dem sie Durchwandernden hinterlässt. In der Form und der Subjektivität des Textes gehört er zu Anfängen der modernen Literatur. Der zweite Termin wird sich Gedichten widmen, die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind. In seinen Gedichten thematisiert Rilke existentielle Fragen des Lebens und reflektiert auch, welche Erfahrungen sich an Dingen machen lassen. In jedem Fall beeindruckt die formale Schönheit der Texte, die viele von ihnen populär gemacht hat. Die Texte müsssen nicht im Vorfeld gelesen werden. Die Dozentin wird Auszüge aus dem Prosa-Text und ausgewählte Gedichte mitbringen, denen wir uns in gemeinsamer Lektüre nähern. Natürlich können auch Texte vorgeschlagen werden.