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© Susanne Rohn

Rohn, Prof. Susanne

Als ausgebildete Kirchenmusikerin mit Solistendiplomen in Orgel und Dirigieren ist Susanne Rohn Kantorin an der Erlöserkirche in Bad Homburg. Dort gestaltet sie mit drei wertvollen Orgeln sowie zwei leistungsfähigen Chören ein reichhaltiges und anspruchsvolles Musikprogramm, das über die Grenzen der Stadt hinaus in der ganzen Region Beachtung findet.

Nach Lehraufträgen für Orgel oder Dirigieren an verschiedenen Musikhochschulen war sie von 2006 bis 2009 als Professorin für Chorleitung an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf tätig, seit Oktober 2011 lehrt sie Dirigieren an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.

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studium generale – Von der Entstehung der Erde bis zum 20. Jahrhundert 7. Semester: Das 19. Jahrhundert – 1. Teil [HERBSTSEMESTER 2024]
Di. 10.09.2024 19:30
Bad Homburg
7. Semester: Das 19. Jahrhundert – 1. Teil [HERBSTSEMESTER 2024]

Die wichtigsten Epochen der Geschichte von der Entstehung der Erde bis zum 20. Jahrhundert werden von allen Seiten beleuchtet: Ihre Geschichte, Kunst, Musik, Literatur, Theologie, Recht, Technik, Philosophie und Wissenschaft sind Themen der einzelnen Vorlesungen. Jedes Semester eine neue Epoche, jeden Dienstag ein neuer Aspekt der Epoche. Das studium generale der Volkshochschule Bad Homburg wendet sich an alle, die als junge Leute einen weiten Blick in die Welt der Geschichte, Kultur und der Wissenschaften werfen, als Berufstätige über ihre Spezialisierung hinausblicken und ihre Allgemeinbildung erweitern oder als nicht (mehr) Berufstätige sich Wissensgebieten zuwenden möchten, mit denen sie sich „schon immer mal“ beschäftigen wollten. Die Dozentinnen und Dozenten kommen von Hochschulen, Universitäten, Museen und aus der Praxis. Anmeldungen sind auch während des laufenden Semesters noch möglich. Konzept und Organisation: Gero Fuhrmann  Kontakt: hgfuhrmann@t-online.de, Tel.: 0170 3 49 4040 DAS 19. JAHRHUNDERT – TEIL 1 von 2 Eröffnungsveranstaltung  in Zusammenarbeit mit der StadtBibliothek Bad Homburg Dienstag,10. September, 19:30 Uhr in der StadtBibliothek, Dorotheenstraße 24 Timo Feldhaus liest aus „Mary Shelleys Zimmer – Als 1816 ein Vulkan die Welt verdunkelte“ Der Tambora explodiert. Der Vulkanausbruch auf einer indonesischen Insel ist der heftigste der Neuzeit und bewirkt enorme Klimaveränderungen. Kalt und dunkel wird es, auch in Europa kommt es 1816 zu einem Jahr ohne Sommer. Timo Feldhaus folgt der riesigen Schwefelwolke, die die Welt verdüstert, und beobachtet, was unter ihr geschieht. (Text: Rowohlt Verlag) Nur so viel sei verraten: Es geht um Goethe und die Wolkenwissenschaft, Caspar David Friedrichs Sonnenuntergänge, Napoleon auf St. Helena, ein Mädchen im vorrevolutionären Deutschland, Lord Byron und Mary Shelley, die die Idee für ihren ersten Roman, den „Frankenstein“ hat. Timo Feldhaus, geboren 1980, ist Journalist und Autor. Nach einem Studium der Literaturwissenschaft und Soziologie schreibt er für ‚Zeit Online‘, ‚Monopol‘ und die ‚Welt am Sonntag‘ über Kunst- und Gesellschaftsthemen. Mit seiner Familie lebt er in Berlin. Die Vorlesungen Dienstags, 19:30 bis ca. 21:15 Uhr (inkl. Pause) in der Hölderlin-Schule, Bad Homburg, Hessenring 156 17. September Felix Burghardt und Alexander Maser Hessen auf den Barrikaden – Die Revolution von 1848/49 Vor 175 Jahren wurde der hessische Raum zum Schauplatz revolutionärer Ereignisse. Kurz nachdem Ende Februar 1848 in Frankreich eine Revolution ausbricht, greifen die Unruhen auch in den deutschen Staaten um sich. Allerorten gehen Menschen unterschiedlichster Schichten für Freiheiten, Mitspracherecht und einen deutschen Nationalstaat auf die Straße. Die hessischen Gebiete werden in diesem Zuge immer wieder zum Schauplatz der sogenannten Märzrevolution. Ab Mai 1848 richten sich alle Blicke und Hoffnungen auf die Paulskirche in Frankfurt am Main, in der die erste deutsche Nationalversammlung tagt. Doch der Weg zu einem deutschen Staat ist steinig, denn es scheiden sich die Geister daran, wie er aussehen und wer ihn regieren soll. Diese Meinungsverschiedenheiten brechen sich auch immer wieder in Form von Unruhen Bahn. Der Vortrag nähert sich den Begebenheiten, die mittlerweile fester Bestandteil der deutschen Demokratiegeschichte sind, aus der hessischen Perspektive, ohne dabei den größeren Kontext zu vernachlässigen. Er zeichnet den Weg der revolutionären Ereignisse von 1848/49 im hessischen Raum nach – vom Vormärz über ihren Ausbruch bis hin zu ihrem Ende. Und natürlich darf auch ein Ausblick nicht fehlen: Welche Bedeutung hat die Revolution von 1848/49 für unsere heutige Demokratie? Felix Burghardt ist Jurist und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität Marburg. Hier promoviert er am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Europarecht sowie Gewerblichen Rechtsschutz. Alexander Maser ist Historiker und arbeitet als wissenschaftlicher Referent für die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte (GEDG) mit Sitz in Mainz und Weimar. Ferner leitet er die Geschicke des Museumstheaters im Freilichtmuseum Hessenpark. Gemeinsam betreiben sie seit Ende 2022 den Geschichtspodcast „Hesstory“ (www.hesstory.de), in dem sie regelmäßig historische Themen mit Hessenbezug behandeln. 24. September Prof. Dr. Erich Pelzer Europa im Zeitalter Napoleons Wohl kaum eine andere Person seit dem Beginn der modernen Welt, die mit Buchdruck, Renaissance, Reformation und der Entdeckung Amerikas verbunden ist, hat die europäische Staatenwelt radikaler und substanzieller umgestaltet als Napoleon Bonaparte. Von den Zeitgenossen entweder geliebt oder gehasst, war Napoleon eine ambivalente Persönlichkeit, die in seiner Zeit und darüber hinaus in der Erinnerung der Nachwelt stets Kontroversen hervorrief. Gleichgültig war er allerdings niemandem. Das napoleonische Kaiserreich war nicht nur eine inhaltliche und räumliche Fortsetzung der Französischen Revolution, sondern ein Konflikt über die künftige Gestalt Europas, bei dem soziale, wirtschaftliche, politische und sogar intellektuelle Interessen auf dem Spiel standen. Es war ein Kampf zwischen der Moderne und dem Ancien Regime, zwischen dem alten konservativen und dem neuen progressiven Europa. Der Vortrag will deutlich machen, mit welcher Vehemenz, Grundsätzlichkeit und Zielgerichtetheit Napoleon an die Umgestaltung Europas ging, neue Staatsgebilde aus dem Boden stampfte, sein Herrschaftsmodell schließlich zu einem Familienunternehmen umgestaltete, indem er Kronen an Mitglieder der Familie Bonaparte verteilte. Sein Niedergang setzte 1812 mit dem Feldzug nach Russland ein, der für die Grande Armée in einer Katastrophe endete. Die Übermacht einer Allianz der alten Mächte Europas (Großbritannien, Österreich, Preußen) besiegelte letztendlich sein Schicksal in der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) und im Finale furioso bei Waterloo (1815) vor den Toren von Brüssel, dem Sitz der heutigen europäischen Institutionen. Prof. Dr. Erich Pelzer war von 2001 bis zu seiner Emeritierung 2016 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Geschichte an der Universität Mannheim. Seine Publikationen beinhalten Arbeiten zur westeuropäischen Geschichte, im Besonderen zur Geschichte des Adels in der Frühen Neuzeit, zur Französischen Revolution, zum Napoleonischen Zeitalter sowie zur Historiographiegeschichte. 01. Oktober Dieter Dorth Arthur Schopenhauer: „Die Welt ist meine Vorstellung.“ In der Nachfolge Kants, der die objektive Welt für unerkennbar hielt („Ding an sich“), sind für Schopenhauer die wirklichen Dinge nur Erscheinungen für den vorstellenden Menschen („Gehirnphänomene“). Wahre Realität ist für uns ausschließlich der „Wille“: das in der Vielfältigkeit der Erscheinungen einheitlich wirkende Prinzip der Kausalität. Der Wille ist eine anonyme, in der Welt wirkende Dynamik (Kants „Ding an sich“), eine Macht, die der Mensch nicht erklären kann: die Wissenschaft kennt nichts Absolutes, nichts Unbedingtes; das Gesetz der Kausalität, das in der Welt von einem Bedingten zum andern führt, herrscht absolut und reißt nie ab. Der Mensch ist dabei Spielball des Willens; um sich im Leben zu behaupten, muss er ebenfalls Wille sein: der dunkle Drang der Selbsterhaltung. Durch die Empfindung fremden Leidens entsteht jedoch ein moralisches Grundgefühl im Menschen: Schopenhauers „Mitleid“. Im Mittelpunkt steht zugleich eine anschauliche Einordnung des schopenhauerschen Denkens in die Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts und seine zahlreichen Strömungen (v.a. Hegel, Feuerbach, Kierkegaard, Marx). Der Referent war Fachbereichsleiter Geisteswissenschaften und IT an der Volkshochschule des Main-Taunus-Kreises. In Vorträgen und Seminaren vermittelt er seit vielen Jahren an unterschiedlichen Institutionen historische, philosophische und literaturgeschichtliche Themen. 08. Oktober Prof. Dr. Bernd Zegowitz Gekreuzte Blicke – Heinrich Heine und die Franzosen Als Erbe der Französischen Revolution von 1789 und begeistert von der Pariser Julirevolution von 1830 ging Heinrich Heine, auch um der deutschen Enge zu entgehen, im Mai 1831 als Korrespondent nach Paris. Dort, wo Freiheit und Gleichheit verkündet waren, blieb er sozusagen gezwungenermaßen, aber freiwillig und gern, ein Vierteljahrhundert, da aus seiner Auslandstätigkeit durch das Verbot des Jungen Deutschland im Dezember 1835 und einen späteren preußischen Haftbefehl ein Exil wurde. Als Vermittlerfigur bot Heine den Franzosen einen Einblick in das deutsche Geistesleben und den Deutschen ein Gespür für die Eigenart der französischen Nachbarn. Er informierte die alte Heimat über „Französische Zustände“, die Franzosen über die „Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland“. Dabei behielt er seine hohe Kompositionskunst bei, war böse, ironisch, komisch, lyrisch... Der Referent ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehre am Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik der Goethe-Universität Frankfurt a.M. 29. Oktober Pascal Heß Nachtgedanken. Die Schwarze Romantik. „Ich habe weder Angst vor Hexen, noch vor Poltergeistern, Gespenstern [...] etc. Ich fürchte keine Kreatur außer einer: den Menschen“, schreibt Francisco de Goya 1792 seinem Jugendfreund Martin Zapater. Die Furcht vor und die Lust am Schrecken sind zwei Seiten der gleichen Medaille, die nach Schiller durch das „schrecklich Erhabene zur Freiheit“ führt. In der bildenden Kunst der Romantik kommt dem Unheimlichen und Unbewussten eine Schlüsselrolle zu. Der Vortrag beleuchtet, wie Künstler im 19. Jahrhundert Träume, Prinzipien des Bösen und die Ausschaltung des Verstandes nutzen, um in sinnlichen Rezeptionsstrategien einen Gegenentwurf zum Licht der Aufklärung zu entwickeln. Pascal Heß ist selbstständiger Kunsthistoriker, Projektmanager, Kurator und Kunstvermittler. Seit 2016 entwickelt er digitale Strategien für die Kunstvermittlung, Konzeptionen für Ausstellungen, museumspädagogische Konzepte sowie internationale Projekte mit Kunst (Wettbewerbe, strategische Entwicklungen, Vorträge). [>> Der für den 5.11. geplante Vortrag von Dr. Godehard Janzing muss aus gesundheitlichen Gründen ausfallen und wird am 17.12. nachgeholt] 12. November Dr. Volker Benad-Wagenhoff Industrialisierung In der Industriellen Revolution übernehmen die Eisenwerkstoffe eine im Wortsinne tragende Funktion. Holz als Maschinenbaustoff wird vom Gusseisen verdrängt, das Schmiedeeisen baut seine Rolle als belastbares Material aus, und Stahl, bis dato teuer und nur für Werkzeuge verwendet, wird zum ausdifferenzierten Konstruktionswerkstoff für vielerlei Anwendungen. Kurz: die Eisenzeit geht nun, im frühen 19. Jahrhundert, erst richtig los. Der Vortrag geht aus vom Stand der Entwicklung am Ende des 18. Jahrhunderts und schildert die Neuerungen in Großbritannien, aber auch auf dem Kontinent, der schnell nachzieht. Dr. phil. Dipl.-Ing. Volker Benad-Wagenhoff war bis 2014 Konservator am Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim und ist seit 2017 in Projektarbeit und als externer Kurator für das Gutenberg-Museum Mainz tätig. Veröffentlichungen zur Geschichte der industriellen Fertigungstechnik, der Massenproduktion, der frühneuzeitlichen Münztechnik und der Drucktechnik in Europa und Asien. 19. November Prof. Dr. Josef Johannes Schmid Giuseppe Verdi (1813–1901) – das menschgewordene 19. Jahrhundert? Eine Analyse über den musikalischen Kontext hinaus Im Kontext dieses Vortrags wird Verdi auch jenseits des allbekannten künstlerischen Schaffens als maßgebliche und repräsentative Gestalt seines Jahrhunderts vorgestellt – der Politiker (Senator des Königreichs Italien), Sozialfürsorger (Armen- und Altenpflege/-versorgung), Musterlandwirt, Pädagoge und v.a. der Zeitzeuge maßgeblicher Ereignisse seiner Zeit, von den Umbrüchen in Frankreich bis hin zur Eröffnung des Suezkanals. So entsteht ein Bild abseits des Mainstreams, gleichsam als Spiegel seines Säkulums, das manche nur allzu gängigen Vorurteile und Deutungsmuster (z.B. Verdis angeblich exzessiver Patriotismus oder Antiklerikalismus) zurechtrücken und schließlich in dieser nuancierten Sicht auch seine musikalischen Werke aller Gattungen und Perioden verorten wird. Der Referent lehrt als Professor am historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, daneben war er Erasmus-Gastprofessor an der Université de Bourgogne in Dijon sowie Gastdozent an der Universität Passau; er verfasste zahlreiche Studien und Beiträge zu Berührungsphänomenen zwischen Kultur- und Musikgeschichte. 26. November Dieter Dorth Wilhelm Busch – philosophischer Poet und augenzwinkernde Feder Busch ist als humoristisch-satirischer Dichter und Maler bekannt. Als Kritiker aller Diskrepanz von Schein und Sein in Staat, Kirche und besonders im bürgerlichen Spießertum und dessen satter Selbstzufriedenheit besitzt er einen bemerkenswert genauen philosophischen Blick. Das Vergnügliche seiner Gedichte ist sein Augenzwinkern, mit dem er nicht nur andere, sondern immer auch sich selbst satirisch betrachtet. Die Öffentlichkeit hat ihn auf seine Bildergeschichten festgelegt, besonders "Max und Moritz". Er selbst bezeichnete sie als "Schosen" (Kram), die seinen wirklichen poetischen Wert verdecken. Dessen Bedeutung anschaulich und bilderreich aufzuzeigen ist Anliegen des Vortrags. Der Referent war Fachbereichsleiter Geisteswissenschaften und IT an der Volkshochschule des Main-Taunus-Kreises. In Vorträgen und Seminaren vermittelt er seit vielen Jahren an unterschiedlichen Institutionen historische, philosophische und literaturgeschichtliche Themen. 03. Dezember Prof. Dr. Wolfgang Bunzel Bettine von Arnim – Autorin ohne Werk Bettine von Arnim geb. Brentano (1785–1859) zählt zweifellos zu den herausragenden Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Diese Bekanntheit verdankt sie vor allem ihren Brief- und Gesprächsbüchern, in denen sie ihren Umgang mit bekannten Persönlichkeiten dokumentiert. Dabei erhebt sie gar nicht den Anspruch, schriftstellerisch tätig zu sein, sondern tritt – scheinbar bescheiden – als Herausgeberin vorgefundenen Quellenmaterials auf. Dadurch ist sie streng genommen eine Autorin ohne Werk. Das Unterlaufen der Regeln von Autorschaft gehört freilich zu ihren zentralen Wirkungsstrategien, die ihr ermöglichen, politisch tätig zu werden, ohne sich dem Vorwurf auszusetzen, als Frau die Grenzen der Schicklichkeit zu überschreiten. Prof. Dr. Wolfgang Bunzel ist seit 2007 am Freien Deutschen Hochstift tätig und leitet dort die Abteilung Romantik-Forschung. Zugleich lehrt er als außerordentlicher Professor an der Goethe-Universität. Seit vielen Jahren ist er Mitherausgeber des Internationalen Jahrbuchs der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft. 2009 hat er aus Anlass des 150. Todestages die Ausstellung „Die Welt umwälzen - Bettine von Arnim“ kuratiert. 2019 edierte er den umfangreichen Briefwechsel mit Julius Döring unter dem Titel „Letzte Liebe – das unbekannte Briefbuch“. 2023 legte er gemeinsam mit Petra Heymach das Bändchen „Der Tanz meiner Gedanken. Aphorismen und Sentenzen“ vor, das Bettine von Arnim erstmals als Aphoristikerin zeigt. 10. Dezember Prof. Dr. Axel Helmstädter Chemie und Pharmazie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Nachdem sich im 18. Jahrhundert die Wandlung von Chemie und Pharmazie zu Wissenschaften im modernen Sinne vollzogen hatte, gelangen in der unmittelbaren Folge wichtige therapeutisch relevante Entdeckungen. In erster Linie zu nennen sind hier die stark wirkenden Alkaloide, dessen erstes, Morphin, 1804 durch Sertürner isoliert werden konnte. Parallel entwickelte moderne Arzneiformen wie Tablette und Injektion bahnten den Weg zur pharmazeutischen Industrie. Der Fortschritt der chemischen Wissenschaften ist eng verbunden mit dem Namen Justus von Liebigs (1803–1873). Der Apotheker Johann Wolfgang Döbereiner bahnte mit seiner „Triadenlehre“ den Weg zum Periodensystem der Elemente. Prof. Dr. Axel Helmstädter ist Apotheker und habilitierter Pharmaziehistoriker, er verfügt über Berufserfahrung im Verlagswesen, der Universität und der Apotheke. Er hat langjährige Lehrerfahrung an den Universitäten Frankfurt und Marburg. Von 2018 bis 2022 war er Präsident der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. 17. Dezember [=Nachholtermin für den 7.11.] Dr. Godehard Janzing Politische Gewalt, Medienrevolution und urbaner Raum im Paris zur Zeit der Julimonarchie Im Verlauf des Jahres 1838 gelingt Louis Jacques Mandé Daguerre ein optisches Experiment: Mit einer neu entwickelten Apparatur fixiert er den Blick aus seinem Atelierfenster und schafft damit die erste fototechnisch erzeugte Ansicht eines Pariser Boulevards. Dabei gerät nicht irgendein Straßenzug in den Blick, sondern ebenjene Ausgehmeile mit ihren Cafés und Theatern, die oft auch „Boulevard du Crime“ bezeichnet wurde. Am 28. August 1835 ereignete sich an dieser Stelle eines der spektakulärsten politischen Attentate des 19. Jahrhunderts, bei der der Korse Fieschi mit einer selbstentwickelten „Höllenmaschine“ aus einem Fenster heraus versuchte, den Bürgerkönig Louis-Philippe zu töten. Der Vortrag bietet anhand zahlreicher Kunstwerke und bisher nicht gezeigter Bilddokumente eine anschauliche Einführung in das „moderne“ Paris der 1830er Jahre, dessen politisch-soziale Spannungen sich gerade am Theaterboulevard mit seinen medialen Innovationen wie in einem Brennglas verdichten. Dr. Godehard Janzing ist Kunsthistoriker an der Philipps-Universität Marburg. Er arbeitete als Wissenschaftler am Deutschen Historischen Museum Berlin und als Stellv. Direktor am Deutschen Forum in Paris. Seine Publikationen beschäftigen sich mit Fragen der politischen Ikonografie, dem Zusammenhang von Bild und Gewalt, nationalen Erinnerungskulturen und der vergleichenden Metropolenforschung. 14. Januar Prof. Dr. Matthias Benad „Gerettet sein schafft Rettersinn!“ – Theologisch-existenzielle, politische und soziale Aspekte religiöser Erweckungsbewegungen im 19. Jahrhundert. Der Begriff „Erweckungsbewegung“ fand im 18. Jahrhundert durch Schüler des in Halle a. d. Saale wirkenden pietistischen Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (†1727) Verbreitung. Gemeint war das Aufrütteln möglichst vieler getaufter Christen aus dem „Sündenschlaf“ religiöser Gleichgültigkeit. Ziel war eine am persönlichen Heiland Jesus Christus ausgerichtete, streng bibelbezogene Lebensführung, die mit tätiger Nächstenliebe und Heidenmission einherging. In den sozialen und gesellschaftlichen Umbrüchen seit der Wende zum 19. Jahrhundert blühten in Deutschland viele dieser Bewegungen auf. Sie wandten sich gegen den Verlust alter Ordnungen, gegen Aufklärung, Rationalismus und theologischen Liberalismus. Betont wurde dabei das Gefühl als zentraler Ort der Selbstwahrnehmung und der Gottesbeziehung, was große Nähe zur subjektbezogenen Welterfahrung der Romantik und ihrer Modernitätskritik zeugt. Zwischen Europa und Übersee bildeten sich erweckte Netzwerke, in denen Standes-, Länder- und Konfessionsgrenzen überschritten wurden, – was freilich nicht ausschloss, dass durch Beharren auf rechter Lehre, Rückgriff auf altes Liedgut und traditionelle Liturgie klare Grenzen gezogen wurden. In dem Vortrag werden insbesondere Beispiele aus dem Minden-Ravensberger Land vorgestellt, wo das in der Überschrift zitierte Motto entstand. Lebenspraktisch-existenzielle Seiten der Erweckung kommen ebenso zur Sprache wie theologische, kirchliche, soziale und politische Zusammenhänge. Der Referent beschäftigt sich als evangelischer Theologe und Professor für neuere Kirchengeschichte seit über 30 Jahren unter anderem mit der Erweckungsbewegung in Ostwestfalen und ihren langfristigen Wirkungen, die bis heute spürbar sind. 21. Januar Prof. Susanne Rohn Robert Schumann: Sein Werk und seine Zeit „Der Dichter spricht“ – so lautet der Titel eines Klavierstücks aus Schumanns Sammlung „Kinderszenen“. Der Zwickauer Komponist Robert Schumann (1810–1856) gilt als „der Literat unter den großen Komponisten“; mit seiner Doppelbegabung konnte er sich in seiner Jugend kaum entscheiden zwischen seinen dichterischen und musikalischen Neigungen. Als Komponist vertonte er nicht nur unzählige Gedichte von romantischen Dichtern wie Eichendorff, Heine, Rückert oder Uhland, auch in seinem kammermusikalischen und symphonischen Schaffen blieb seine enge Beziehung zur Dichtkunst immer prägend. Der Vortrag porträtiert mit Klangbeispielen (meist live, aber auch auf CD) das Schaffen Robert Schumanns, des vielleicht typischsten Komponisten der Frühromantik. Gleichzeitig dient der Vortrag als gründliche Einführung in die Musik des Abschlusskonzerts am 28. Januar 2025. Prof. Susanne Rohn ist als ausgebildete Kirchenmusikerin Kantorin an der Erlöserkirche in Bad Homburg und lehrt Dirigieren an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Ihre Arbeitsschwerpunkte: Orgel, Chorleitung und die Erarbeitung von Werken jenseits des Standardrepertoirs. Konzert zum Semesterabschluss Dienstag, 28. Januar, 19:30 Uhr in der Erlöserkirche Bad Homburg Eine Zusammenarbeit der Volkshochschule mit der Erlöserkirche Robert Schumann: „Der Rose Pilgerfahrt“ op. 112 Nachdem Robert und Clara Schumann 1850 nach Düsseldorf gezogen waren, weihte das Ehepaar am 6. Juli 1851 den Musiksalon seiner Stadtwohnung mit einem etwa einstündigen Werk für Chor, Vokalsolisten und Klavierbegleitung ein. Robert Schumann schätzte sein „anmutiges Märchenidyll“ sehr, und nach der Uraufführung 1851 wurde „Der Rose Pilgerfahrt“ op. 112 begeistert aufgenommen. Doch schon bald mehrten sich Stimmen, die insbesondere am Libretto Moritz Horns berechtigte Kritik übten. Mit seinen romantischen Stereotypen scheint der sentimentale Text aber geradezu prädestiniert für unser Abschlusskonzert. Und die zauberhafte Musik des großen Romantikers Schumann lohnt in jedem Fall die Wiederentdeckung des selten aufgeführten Werks. Mitwirkende: Annemarie Pfahler (Sopran) Fabian Kelly (Tenor) Markus Flaig (Bass) Hilko Dumno (Klavier)   Kammerchor der Erlöserkirche Vokalsolisten des Kammerchors der Erlöserkirche   Leitung: Susanne Rohn Eintritt: 20,00 (16,00) Euro – Karten über die Homepage der Erlöserkirche oder an der Abendkasse Für die Teilnehmenden des studium generale der Volkshochschule Bad Homburg ist der Eintritt frei.

Kursnummer E101000
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Gebühr: 255,00
Dozent*in: Prof. Dr. Matthias Benad
studium generale – Von der Entstehung der Erde bis zum 20. Jahrhundert 8. Semester: Das 19. Jahrhundert – 2. Teil von 2
Di. 25.02.2025 19:30
Bad Homburg
8. Semester: Das 19. Jahrhundert – 2. Teil von 2

STUDIUM GENERALE Die wichtigsten Epochen der Geschichte von der Entstehung der Erde bis zum 20. Jahrhundert werden von allen Seiten beleuchtet: Medizin, Geschichte, Kunst, Musik, Literatur, Theologie, Recht, Technik, Philosophie und Wissenschaft sind Themen der einzelnen Vorlesungen. Jedes Semester eine neue Epoche, jeden Dienstag ein neuer Aspekt der Epoche. Das studium generale der Volkshochschule Bad Homburg wendet sich an alle, die als junge Leute einen weiten Blick in die Welt der Geschichte, Kultur und der Wissenschaften werfen, als Berufstätige über ihre Spezialisierung hinausblicken und ihre Allgemeinbildung erweitern oder als nicht (mehr) Berufstätige sich Wissensgebieten zuwenden möchten, mit denen sie sich „schon immer mal“ beschäftigen wollten. Die Dozentinnen und Dozenten kommen von Hochschulen, Universitäten, Museen und aus der Praxis. Anmeldungen sind auch während des laufenden Semesters noch möglich. Konzept und Organisation: Gero Fuhrmann Kontakt: hgfuhrmann@t-online.de, Tel.: 0170 3 49 4040 DAS 19. JAHRHUNDERT Teil 2 von 2 Eröffnungsveranstaltung in Zusammenarbeit mit der StadtBibliothek Bad Homburg Dienstag, 25. Februar, 19:30 Uhr in der StadtBibliothek, Dorotheenstraße 24 BARBARA BEUYS LIEST AUS „EMILIE MAYER“ Die erste Aufführung ihrer Kompositionen am 21. April 1850 im Konzertsaal des Königlichen Schauspielhauses in Berlin nannte die renommierte Vossische Zeitung „ein unicum in der musikalischen Weltgeschichte“. Es war der Beginn einer beispiellosen Karriere, in deren Verlauf Emilie Mayer Europas größte Komponistin wurde. Ihr Werk verbindet auf einzigartige Weise Qualität und Quantität; sie schuf allein acht Sinfonien. Gegen das vorherrschende Geschlechtermodell, das Frauen von Natur aus jede Kreativität absprach, setzte sich die bescheiden auftretende, aber zielstrebig agierende Emilie Mayer im männlichen Musikbetrieb durch. Die Musikkritiker überhäuften sie mit Lobeshymnen. Und doch erging es Emilie Mayer wie allen Komponistinnen: Nach ihrem Tod 1883 verschwand ihr Werk aus den Konzertprogrammen. Erst in jüngster Zeit wird es wieder neu entdeckt. Die bekannte Autorin Barbara Beuys legt die erste umfassende Biografie dieser Jahrhundertkomponistin vor. Barbara Beuys arbeitete nach ihrer Promotion in Geschichte als Redakteurin bei Stern, Merian und DIE ZEIT. Heute lebt sie als freie Autorin in Köln und ist Verfasserin unzähliger Biographien, u.a. über Maria Sibylla Merian, Sophie Scholl, Hildegard von Bingen, Annette von Droste-Hülshoff und Asta Nielsen. Im November 2023 erschien von ihr „Die Heldin von Auschwitz. Leben und Widerstand der Maia Zimetbaum“. DIE VORLESUNGEN 04. März 2025 Thomas Huth München, Wien, Paris - Stadtbaukunst im 19. Jahrhundert Bevölkerungswachstum und Industrialisierung führten im 19. Jahrhundert zu einem geradezu hypertrophen Wachstum der Städte West- und Mitteleuropas. In besonderem Maß gilt das für die Hauptstädte, die sich nicht nur flächenmäßig ausdehnten, sondern auch ihre alten Kerne gemäß ihrer gewachsenen Bedeutung städtebaulich aufwerteten. Drei Städte, denen dieser Wandel ein neues, bis heute prägendes Antlitz verlieh, sollen zur Illustration dieses Umbruchs vorgestellt werden: München, das sich unter den bayerischen Königen mit den großen Straßenachsen Ludwig-, Maximilian- und Prinzregentenstraße zu einer echten Metropole wandelte; Wien, wo Kaiser Franz Josef mit der Ringstraße der Vielvölkerhauptstadt einen überaus prächtigen und städtebaulich kunstvollen Stadtraum verschaffte; und Paris, das im Auftrag Napoleons III. durch Baron Haussmann die grandiosen städtebaulichen Achsen erhielt, die das alte Stadtgefüge völlig neu ordneten. Drei herausragende Leistungen von Stadtbaukunst und Urbanistik, die enge, noch von mittelalterlichen Strukturen geprägte Städte in wahre Kunstwerke verwandelten. Thomas Huth ist Kunsthistoriker und Volkskundler und als Studienreiseleiter und Reiseveranstalter sowie Autor von kultur- und kunstgeschichtlichen Sachbüchern tätig. 11. März 2025 Felix Burghardt und Alexander Maser Die Entstehung des deutschen Kaiserreichs Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts bringt für die Mitte Europas große Umbrüche mit sich. Während die Industrialisierung immer mehr Fahrt aufnimmt, brodelt es auch politisch und gesellschaftlich überall auf deutschem Boden. Einerseits werden die Rufe nach Einigkeit, Recht und Freiheit immer lauter, andererseits stemmen sich Fürsten und Monarchisten mit Macht gegen liberale, demokratische und revolutionäre Bestrebungen. Diese Konflikte und Entwicklungen finden schließlich einen (vorläufigen) Höhepunkt: die Einigungskriege und die Entstehung des deutschen Kaiserreichs. Auch und besonders im hessischen Raum zeitigen die Geschehnisse große Veränderungen. Einfache Menschen so wie Landesherren müssen sich in kürzester Zeit mit einer Vielzahl von Fragen auseinandersetzen: Preußen oder Österreich? Monarchie oder Demokratie? Staatenbund oder Bundesstaat? Kurz: Was soll es ausmachen, das neu zu errichtende Deutschland? Der Vortrag widmet sich den Geschehnissen rund um die deutsche Reichsgründung 1870/71 und legt dabei einen besonderen Fokus auf die hessischen Lande, ohne die weitere Perspektive auszusparen. Zentral werden die Fragen behandelt, welche Weichenstellungen für das noch im Zusammenwachsen befindliche Hessen getroffen wurden und wie sich die Ereignisse insbesondere der 1860er- und 1870er-Jahre insgesamt noch heute auf Staat und Gesellschaft auswirken. Felix Burghardt ist Jurist und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität Marburg. Hier promoviert er am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Europarecht sowie Gewerblichen Rechtsschutz. Alexander Maser ist Historiker und arbeitet als wissenschaftlicher Referent für die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte (GEDG) mit Sitz in Mainz und Weimar. Ferner leitet er die Geschicke des Museumstheaters im Freilichtmuseum Hessenpark. Gemeinsam betreiben sie seit Ende 2022 den Geschichtspodcast „Hesstory“ (www.hesstory.de), in dem sie regelmäßig historische Themen mit Hessenbezug behandeln. 18. März 2025 Dr. Manfred Geier Der serbische Elektroingenieur Nikola Tesla (1856 bis 1943), der das moderne Wechselstromsystem entwickelte und um 1900 als Magier der Elektrizität weltberühmt war, findet bis heute Bewunderer, die ihn für den genialsten Erfinder aller Zeiten halten. Dazu gehört nicht zuletzt der skurrile Multimilliardär Elon Musk, der sich Tesla zum Vorbild nahm. Dagegen steht das Bild eines überspannten Fantasten oder obskuren Träumers, der mit vielen seiner hochtrabenden Projekte grandios gescheitert ist. Manfred Geier ist biographisch, fiktional und literarisch dem widersprüchlichen Wirken und Charakter Nikola Teslas gefolgt, der sich selbst als eine durch kosmische Energien betriebene Mensch-Maschine verstand, die zu zerspringen drohte. Manfred Geier liest aus seinem Buch „Wechselströme des Geistes“ und erzählt von den Visionen des genialen Erfinders Nikola Tesla. Manfred Geier lehrte als Professor Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Hannover. Seit 1998 ist er freiberuflich als Sachbuchautor tätig, Schwerpunkt Philosophiegeschichte. Zu seinen zahlreichen Büchern zählt auch eine Trilogie der Aufklärung: „Kants Welt“ (2003); „Die Brüder Humboldt“ (2009) und „Aufklärung. Das europäische Projekt“ (2012). Zuletzt erschienen 2022: „Philosophie der Rassen. Der Fall Immanuel Kant“ und „Wechselströme des Geistes. Die Visionen des genialen Erfinders Nikola Tesla“, Berlin 2023 25. März 2025 Dr. Matthias Vollmer Henri de Toulouse-Lautrec und die Fotografie Henri de Toulouse-Lautrecs Werk ist gekennzeichnet durch die Wahl innovativer Bildmotive und ungewöhnlicher Blickwinkel. Dass er zu solchen Ergebnissen finden konnte, kann man unter anderem mit seiner Adaption des „fotographischen Sehens“ erklären. Im Gegensatz zu Gustave Courbet und Edouard Manet, die die Fotografie überwiegend als Vorlage für ihre Aktmalerei nutzten, setzte sich die jüngere Generation der Pariser Maler mit der Fotografie viel freier auseinander und entwickelte ganz neue Darstellungsperspektiven. Der Vortrag möchte nicht nur Lautrecs Einsatz fotografischer Vorlagen zeigen, sondern auch sein komplexes Verhältnis zur Fotografie als Mittel der Selbstinszenierung vorstellen. Matthias Vollmer (Studium der Philosophie, Orientalistik und Kunstgeschichte) ist Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin International Summer School (FUBiS) und für das Gasthörer-Card Art Programm der Freien Universität Berlin und der Universität Münster. Er lehrt als Dozent im Rahmen des Berlin European Studies Program der Freien Universität (FU-BEST) und als „adjunct professor“ am Courtauld Institute of Art in London. 01. April 2025 Prof. Dr. Axel Helmstädter Medizin und Pharmazie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erleben wir den Aufbruch zu einer naturwissenschaftlich fundierten Medizin. Beispielsweise legen Erkenntnisse zu Hygiene und Bakteriologie das Fundament für die spätere Entwicklung der Antibiotika. Eine Reihe heute noch verwendeter Arzneimittel wird synthetisiert, darunter die Acetylsalicylsäure (Aspirin®) und das Diacetylmorphin (Heroin®) als abgewandelte Naturstoffe. Andere, vollsynthetische Schmerzmittel kommen auf den Markt, die chemisch auf der Teerfarbenchemie mit dem Grundstoff Anilin beruhen. Mit der Serumtherapie entwickelt Emil von Behring eine wirksame Therapie der Diphtherie. In dieser Zeit entstehen auch große, noch heute bestehende Betriebe der pharmazeutischen Industrie. Prof. Dr. Axel Helmstädter ist Apotheker und habilitierter Pharmaziehistoriker, er verfügt über Berufserfahrung im Verlagswesen, der Universität und der Apotheke. Er hat langjährige Lehrerfahrung an den Universitäten Frankfurt und Marburg. 2018 bis 2022 war er Präsident der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. 22. April 2025 Prof. Dr. Bernd Zegowitz Thomas Manns „Buddenbrooks – Verfall einer Familie“ Die Buddenbrooks gelten als der erste deutsche Gesellschaftsroman. Die Abfolge von vier Generationen bestimmt die Struktur des Romans, dessen Zeitrahmen gut vier Jahrzehnte, von 1835 bis 1877, umfasst. In diese Zeit fällt u.a. der Aufstieg des deutschen Bürgertums, die Revolution von 1848/49, der deutsch-französische Krieg, Bismarcks Reichsgründung, die ersten Jahre der Gründerzeit. Die sozialen Prozesse vollziehen sich im Roman im ewigen Kreislauf von Aufstieg und Verfall, nach dem Modell organischen Werdens und Vergehens. Die Geschichte folgt einem zyklischen Gesetz, das sich strukturell in der Wiederholung und Variation von Leitmotiven spiegelt. Die Nähe zur Kompositionstechnik Richard Wagners hat Thomas Mann immer wieder betont, und auch die Philosophie Arthur Schopenhauers hat ihre Spuren hinterlassen. Und doch liest sich der Roman wie „Öl und Butterschmalz“. Der Referent ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehre am Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M. 06. Mai 2025 Prof. Dr. Siegfried Becker Landschaft und Landwirtschaft in Hessen im 19. Jahrhundert In den letzten sieben Jahrzehnten hat sich ein rasanter Strukturwandel der Landwirtschaft vollzogen, der einherging mit einer Veränderung der Landschaftsbilder im Bundesland Hessen. Wie aber haben sich im 19. Jahrhundert die Landwirtschaft und mit ihr auch die Landschaft verändert, welche gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Einflüsse wirkten sich aus? Von den Reformen der Grundlastenablösung, der Aufhebung der Dreifelderwirtschaft und des Feldwegebaus bis zur Hochindustrialisierung und der Flurbereinigung zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollen die Bedingungen für den Wandel der Landschaft und ihrer Nutzung aufgezeigt werden. Prof. Dr. Siegfried Becker studierte Europäische Ethnologie, Geschichte und Geografie an der Universität Marburg. Von 1989 bis 2024 lehrte er am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft in Marburg, forscht und referiert zu den Themenfeldern Natur und Kultur, Kultur der Mensch-Tier-Beziehungen, Alltagskultur der ländlichen Gesellschaft und zum Strukturwandel der Landwirtschaft im 19. Jahrhundert. 13. Mai 2025 Prof. Dr. Marie-Luise Recker Der Erste Weltkrieg – Vorgeschichte, Ursachen, Folgen Der Erste Weltkrieg bildet eine tiefe Zäsur zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert. Die Frage nach seinen Ursachen, nach den Handlungsstrategien der europäischen Großmächte im Vorfeld des Kriegsausbruchs wie nach seinen Folgen für Politik und Gesellschaft sollen im Zentrum des Vortrags stehen. Marie-Luise Recker war von 1984 bis 1989 Professorin in Münster und hatte seit 1990 an der Universität Frankfurt am Main den Lehrstuhl für Neueste Geschichte inne. Inzwischen ist sie emeritiert. Recker ist Vorsitzende der Frankfurter Historischen Kommission und war von 2012 bis 2018 Vorsitzende der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Seit ihrer Emeritierung beschäftigt sie sich mit der Geschichte des Parlamentarismus in der Bundesrepublik Deutschland. 20. Mai 2025 Prof. Dr. Matthias Benad Theologie und Heilandsbild im langen 19. Jahrhundert 1913 reiste der habilitierte Theologe und frisch promovierte Arzt Albert Schweitzer im Auftrag der Pariser Mission nach Afrika aus, um dort ein Missionskrankenhaus zu gründen. Bald aber erreichte ihn ein Predigtverbot seiner Missionsgesellschaft, weil er im Ruf des Atheismus stand. Schweitzer hatte in seiner „Geschichte der Leben-Jesu-Forschung“ geschrieben, Jesus von Nazareth sei umfassend von der im Judentum seiner Zeit verbreiteten irrigen Erwartung des unmittelbaren Weltendes und beginnenden Gottesreiches erfüllt gewesen. Daher sei es unmöglich, „moderne Ideen in Jesus hineinzulegen und sie von ihm durch die neutestamentliche Theologie als Lehen wieder zurückzufordern.“ (Nach RGG 4. Aufl.,7,1063) Diese Aussage und das Predigtverbot lassen ahnen, wie unterschiedlich die historischen und theologischen Auffassungen über Jesus waren. Der Vortrag wird sich mit Darstellungen aus dem 19. Jahrhundert zum Leben Jesu von Nazareth und mit theologischen Aussagen über ihn befassen. Es werden Beispiele aus bildender Kunst und christlicher Gebrauchsgrafik betrachtet, existentielle Hintergründe und fromme Deutungen vorgestellt, sowie soziale, politische und gesellschaftliche Bezüge thematisiert. Der Referent war bis zum Beginn seines Ruhestandes 2017 als Professor für neuere Kirchengeschichte an der Kirchlichen Hochschule in Bielefeld tätig, wo er bis heute lehrt. Zu seinen Schwerpunkten gehört seit Jahrzehnten die Geschichte des Protestantismus und seiner sozialen Aktivitäten, insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert. 27. Mai 2025 PD Dr. Bernhard Dietz „Was ist Deutschland?“ Nation und Nationalismus im 19. Jahrhundert Der deutsche Nationalstaat wurde vor 150 Jahren gegründet, aber in der deutschen Geschichte beginnt der moderne Nationalismus deutlich früher mit der Auflehnung gegen die napoleonische Herrschaft. Die Liebe zum Vaterland und die Gemeinschaft der Nation wurden beschworen, als es einen deutschen Nationalstaat noch nicht gab. Vielmehr wurde die staatliche Einheit der Nation zum zentralen Fluchtpunkt, der für die frühe deutsche Nationalbewegung jedoch untrennbar mit dem Wunsch nach Freiheitsrechten verbunden war. Fürstenherrschaft und feudale Privilegienordnung sollten Demokratie und Verfassungsstaat weichen. Aus dieser emanzipatorischen, „linken“ Idee entwickelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts eine herrschaftslegitimierende, „rechte“ Ideologie, welche die absolute Vorrangstellung der deutschen Nation nach Außen (und gegen innere „Reichsfeinde“) propagierte. Gleichzeitig ist diese Phase des "nation building" nur vor dem Hintergrund der kolonialen Expansion und der ersten Globalisierung um die Jahrhundertwende zu verstehen. Die Vorlesung widmet sich also der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts, allerdings nicht im Sinne einer umfassenden Gesamtschau, sondern orientiert an der Leitfrage: Was sind die Grundideen, Entwicklungsbedingungen, sozialen Trägerschichten und symbolischen Ausdrucksformen von Nation und Nationalismus in Deutschland im 19. Jahrhundert? Oder anders formuliert: Wer beantwortet wann und wie die Frage: „Was ist Deutschland?“ PD Dr. Bernhard Dietz ist als Historiker, Privatdozent und Akademischer Oberrat am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte des Konservatismus und des Nationalismus sowie in der Kulturgeschichte des Kapitalismus. 03. Juni 2025 Dr. Volker Benad-Wagenhoff Dreadnought – Flottenrüstung im langen 19. Jahrhundert In der Royal Navy war „Dreadnought“ („Fürchte nichts“) seit 1553 ein Name für Schiffe. Das neunte dieser Reihe verkörperte 1906 – mitten in einem vom Deutschen Reich forcierten Rüstungswettlauf – einen zweiten Umbruch im Bau von Großkampfschiffen. Der erste hatte nach 1855 stattgefunden, wobei schon vorher grundlegende Veränderungen bei Artillerie (Sprenggranaten) und Schiffbau (Eisenrümpfe, Dampfantrieb) eingesetzt hatten. Das Wettrüsten kam in den 1890ern in Gang, als das Kaiserreich begann, den Vorsprung in der Flottenstärke zu verkürzen, den England zum Funktionieren seines Empire für nötig hielt. Der imperialistische „Platz an der Sonne“, den die deutsche Seerüstung erringen und sichern sollte, hatte durchaus innenpolitische Aspekte: Koloniale Eroberungen versprachen auch dem einfachen Volk Vorteile, und die Begeisterung für die neu zu bauende Flotte war Spachtelmasse für die gespaltene Gesellschaft. Dr. phil. Dipl.-Ing. Volker Benad-Wagenhoff war bis 2014 Konservator am Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim und ist seit 2017 in Projektarbeit und als externer Kurator für das Gutenberg-Museum Mainz tätig. Veröffentlichungen zur Geschichte der industriellen Fertigungstechnik, der Massenproduktion, der frühneuzeitlichen Münztechnik und der Drucktechnik in Europa und Asien. 10. Juni 2025 Stephan Siemens Karl Marx – Eine Einführung in Grundzüge seines Denkens Der Vortrag stellt zunächst Marx` Gedanken eines Historischen Materialismus dar, der ausgeht vom Unterschied zwischen Mensch und Tier, dann seine Kritik der kapitalistischen Produktionsweise in historischer Perspektive und darauf folgend die Theorie der kommunistischen Revolution. Eine These zur gegenwärtigen Entwicklung in kapitalistischen Unternehmen schließt den Vortrag ab. Stephan Siemens hat in München, Marburg und Bonn Philosophie studiert und ist als Referent in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit tätig. Er beschäftigt sich vor allem mit neuen Formen der Arbeitsorganisation in Unternehmen.   17. Juni Prof. Susanne Rohn Wohin führt die romantische Musik? Grundzüge der musikalischen Entwicklungen in Deutschland und in Frankreich Während die avancierte Harmonik im späten Werk Wagners über die Musik Bruckners, Wolfs und Mahlers zu Schönberg führt, der schließlich den Schritt in die Auflösung der Tonalität geht, vollzieht sich in Frankreich der Übergang von der Romantik zur Moderne über das Bindeglied des musikalischen Impressionismus mit seinen beiden Giganten Debussy und Ravel. Deutschland und Frankreich gingen im 19. Jahrhundert sehr getrennte Wege – dennoch gibt es über die Rheingrenze hinweg auch vielfältige Bezüge und Inspirationen. Anhand zahlreicher Musikbeispiele (live und auf CD) werden Stilmerkmale erklärt, Unterschiede wie Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und der Ausblick in die Musik des 20. Jahrhunderts eröffnet. Der Vortrag dient auch als inhaltliche Vorbereitung des Abschlusskonzerts am 24. Juni. Prof. Susanne Rohn ist als ausgebildete Kirchenmusikerin Kantorin an der Erlöserkirche in Bad Homburg und lehrt Dirigieren an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Ihre Arbeitsschwerpunkte: Orgel, Chorleitung und die Erarbeitung von Werken jenseits des Standardrepertoires. Dienstag, 24. Juni 2025, 19.30 Uhr, Erlöserkirche ABSCHLUSSKONZERT in Zusammenarbeit mit der Erlöserkirche Bad Homburg Ein musikalischer Spaziergang durch das lange 19. Jahrhundert Werke von Beethoven, Schubert, Emilie Mayer, Brahms, Fauré, Debussy u.a. Nach zwei Semestern „Romantik“ im studium generale bringt das Konzert als genussvolle Zusammenfassung Klangbeispiele aus dem überreichen Schatz der romantischen Musik. Kammerchor der Erlöserkirche, Leitung: Susanne Rohn Klavier: N.N. Eintritt: 20,00 (16,00) Euro - Karten über die Homepage der Erlöserkirche oder an der Abendkasse Für die Teilnehmer des studium generale der Volkshochschule Bad Homburg ist der Eintritt frei. Veranstaltungsnummer: D101000 Gebühr für Lesung, 13 Vorlesungen und das Konzert: 255,00 Euro

Kursnummer D101000
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Gebühr: 255,00
Dozent*in: Stephan Siemens
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21.01.25 16:21:57