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studium generale – Von der Entstehung des Menschen bis zum 20. Jahrhundert
1. Semester: Von der Entstehung des Menschen bis zu den ersten Hochkulturen

STUDIUM GENERALE

Die wichtigsten Epochen der Geschichte von der Entstehung des Menschen bis zum 20. Jahrhundert werden von allen Seiten beleuchtet: Medizin, Geschichte, Kunst, Musik, Literatur, Theologie, Recht, Technik, Philosophie und Wissenschaft sind Themen der einzelnen Vorlesungen. Jedes Semester eine neue Epoche, jeden Dienstag ein neuer Aspekt der Epoche.

Das studium generale der Volkshochschule Bad Homburg wendet sich an alle, die als junge Leute einen weiten Blick in die Welt der Geschichte, Kultur und der Wissenschaften werfen, als Berufstätige über ihre Spezialisierung hinausblicken und ihre Allgemeinbildung erweitern oder als nicht (mehr) Berufstätige sich Wissensgebieten zuwenden möchten, mit denen sie sich „schon immer mal“ beschäftigen wollten.
Die Dozentinnen und Dozenten kommen von Hochschulen, Universitäten, Museen und aus der Praxis.
Anmeldungen sind auch während des laufenden Semesters möglich.

Konzept und Organisation: Gero Fuhrmann
Kontakt: hgfuhrmann@t-online.de, Tel.: 0170 3 49 4040

  1. Semester
    Von der Entstehung des Menschen bis zu den ersten Hochkulturen

Eröffnungsveranstaltung in der Stadtbibliothek

03. März 2026
Stefan M. Maul liest aus seiner Übersetzung des Gilgamesch-Epos

Das Gilgamesch-Epos ist eine der ältesten überlieferten, schriftlich fixierten Dichtungen. Es erzählt den Mythos des Königs Gilgamesch von Uruk, der erst nach zahllosen Abenteuern und leidvollen Erfahrungen die Fähigkeit erwirbt, ein wirklich guter Herrscher zu sein.
Stefan M. Maul bietet eine Übersetzung des Epos, in der spektakuläre neue Textfunde erstmals bekannt gemacht werden. Die überzeitliche Schönheit des Werkes lässt er so in neuem Licht erstrahlen.

Stefan M. Maul ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er lehrt als Ordinarius der Assyriologie an der Universität Heidelberg. Für seine Forschungsleistungen wurde er 1997 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Die Vorlesungen
dienstags, 19:30 bis ca. 21:15 Uhr in der Hölderlin-Schule, Hessenring 156

10. März, Jan Wacker
Die Wurzeln der Menschheit, Teil 1
Vom Spitzhörnchen zum Primaten
Die Geschichte unserer Ahnen beginnt weit in der Vergangenheit. Die ersten Säugetiere gab es bereits in der Dinosaurierzeit, aber erst nach dem großen Artensterben vor 66 Mio. Jahren entwickeln sich viele neue Arten innerhalb dieser Gruppe. Darunter auch der Zweig, der zu uns Menschen geführt hat. Funde wie „Ida“ aus Messel geben uns eine Idee, wie dieser vielleicht ausgesehen haben könnte. Der Vortrag zeichnet den Weg dieser frühen Entwicklung bis hin zu den ersten aufrecht gehenden Vertretern nach.

17. März, Jan Wacker
Die Wurzeln der Menschheit, Teil 2
Von Lucy zum modernen Menschen
Fossilien von Homininen sind rar gesät. Dementsprechend sind die Diskussionen unter Wissenschaftlern über unseren Stammbaum vielfältig. Neben der Problematik zur Einordnung von Fossilien zeigt der Vortrag einzelne Funde von Vertretern dieser Gruppe auf. Er schlägt einen Bogen von der Entwicklung des aufrechten Ganges über die Nutzung von Werkzeugen und dem größer werdenden Gehirn bis hin zur Ausbreitung von Afrika nach Europa und Asien.

Der Referent studierte Geologie-Paläontologie in Frankfurt und ist lange Jahre für die Abt. Bildung und Vermittlung im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt tätig. Er ist Mitbegründer der Spurensucher-Naturerlebnisschule Taunus e.V., leitet den Geologischen Arbeitskreis der VHS Bad Homburg mit kleinem Museum und arbeitet u.a. mit dem Sinclairhaus, der Goldkammer Frankfurt und dem UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel zusammen. Seit Herbst 2025 arbeitet er für ein Projekt der Biodidaktik der Goethe-Universität Frankfurt.

24. März, Dr. Lutz Kindler
Haben ist besser als Brauchen – Steinzeitliche Konsumlandschaft
Mangelwirtschaft oder Überflussgesellschaft? Was haben unsere Vorfahren eigentlich konsumiert? Wie haben sie ihre Bedürfnisse befriedigt? Ist der steinzeitliche Konsum vielleicht sogar ein Modell für die Zukunft?
Der Vortrag gibt Antworten von gestern für die Fragen von morgen.
Dr. Lutz Kindler ist Zooarchäologe und Prähistoriker am Archäologischen Forschungszentrum und Museum „Monrepos“ in Neuwied am Rhein, einer Abteilung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und Lehrbeauftragter der Johannes Guttenberg-Universität, Mainz. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung der menschlichen Ernährung und Subsistenz in der frühen Menschheitsgeschichte.

14. April, Prof. Dr. Tanja Pommerening
Der Vortrag zeigt, welche frühen Vorstellungen in den ersten Schriftkulturen zur Heilkunde überliefert sind - mit besonderem Fokus auf dem alten Ägypten. Es wird verdeutlicht, wie praktische, theoretische und religiöse Aspekte ein medizinisches System bildeten, das über lange Zeit Bestand hatte, aber auch offen war, neues Wissen zu integrieren. Wie der Austausch von Wissen zwischen Ägypten, Mesopotamien und Griechenland im Laufe der Zeit sichtbar wird, wird an eindrucksvollen Quellen demonstriert.
Die Dozentin ist Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Geschichte der Pharmazie und Medizin der Universität Marburg. Ihre Forschungen widmen sich unter anderem der Natur- und Heilkunde sowie Wissensgeschichte und methodischen Fragen im interdisziplinären Austausch zwischen Kultur- und Naturwissenschaften.
Sie ist u.a. Mitglied der Académie internationale d’histoire de la pharmacie und der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main.

21. April, Prof. Dr. Enno Giele
Die Jungsteinzeit und früheste Städte in China
Archäologie in China feiert derzeit erst ihren hundertsten Jahrestag. Deswegen und weil die auch wirtschaftlich potente Volksrepublik China mit Archäologie gerne den Nationalstolz bedient, boomt das Fach – Gelegenheit für uns, einen Überblick über die jungsteinzeitlichen Anfänge des Urbanismus in China zu wagen und zu überlegen, ob dies die „chinesische Zivilisation“ wirklich „5000 Jahre alt“ macht, wie oft behauptet wird.
Prof. Dr. Enno Giele ist Professor für Klassische Sinologie an der Universität Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Vorgeschichte und der Zivilisationsgeschichte des Alten China.

28. April, Dr. Gabriele Franke
Von Höhlen und Figuren - eiszeitliche "Kunst" in Europa
Mit einem Alter von 37.000 Jahren gehört die Grotte Chauvet zu den ältesten und spektakulärsten Felsbildstellen der Welt. In ihrer Pracht steht sie jüngeren Höhlenmalereien wie in Lascaux in nichts nach. Doch der damalige Mensch in Europa hat seine Gedankenwelt nicht nur in Bildern ausgedrückt. Vor allem im Donautal finden sich kunstvoll geschnitzte Statuetten, die zur ältesten figurativen Kunst der Menschheit gehören. Beide Phänomene werden im Vortrag vorgestellt und in den archäologischen Kontext der eiszeitlichen Besiedlung Europas eingebunden.

05. Mai, Prof. Dr. Madelaine Böhme
Wie wir Menschen wurden – Hominidenfunde aus dem Allgäu
Dass die Wiege der Menschheit in Afrika liegt – das galt lange als unumstößliche Erkenntnis. Doch in den vergangenen Jahren tauchten immer mehr Fossilien auf, die zeitlich und räumlich nicht ins Bild passten. Einer dieser Funde stammt aus Süddeutschland. Er legt nahe, dass der aufrechte Gang und die gemeinsamen Vorfahren des Menschen und der Menschenaffen sich möglicherweise nicht in Afrika, sondern in Europa entwickelt haben. Die neue Menschenaffen-Art Danuvius guggenmosi, die vor 11,62 Millionen Jahren im Allgäu lebte, läßt den Schluss zu, dass der aufrechte Gang nicht nur älter ist als bisher vermutet, sondern sich schon zu Beginn der Hominiden-Evolution herausbildete. Diese Entdeckung rüttelt an bisherigen Theorien zur Entwicklung von Menschenaffen und Menschen und gibt Anlass zu neuen Forschungsfragen.
Prof. Dr. Madelaine Böhme ist Geowissenschaftlerin und Paläontologin und seit 2009 Professorin für Terrestrische Paläoklimatologie an der Universität Tübingen, außerdem Gründungsdirektorin des Senckenberg Center for Human Evolution and Paläoenvironment. Sie und ihr Team haben bei Ausgrabungen im Allgäu neben vielen anderen Funden inzwischen über 50 fossile Relikte des Danuvius Guggenmosi gefunden und wissenschaftlich untersucht.

12. Mai, Dr. Gabriele Franke
Steinerne Leinwände - Felsbildkunst als weltweites Phänomen
Der Wunsch des Menschen, Erlebnisse oder Vorstellungen auf steinernen Leinwänden auszudrücken, ist ein weltweites Phänomen, das auf allen Kontinenten zu unterschiedlichen Zeiten auftrat und noch auftritt. Teilweise sind die Felsbilder älter als die eiszeitlichen Höhlenmalereien in Europa. Der Vortrag stellt Beispiele aus allen Kontinenten und Zeiten vor und diskutiert die Frage der Interpretation.

19. Mai, Dr. Gabriele Franke
Stonehenge – Kult und Baukunst vor 5000 Jahren
Stonehenge, da denkt man an lang vergangene Zeiten, an eine Kultstätte bestehend aus riesigen Steinen und an Druiden, die Rituale zur Sonnwende durchführten. Doch was war Stonehenge wirklich? Wer hat es erbaut? Wie alt ist es? Wofür wurde es genutzt? Die Wissenschaft machte in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte, nicht nur, was Alter, Bau und Nutzung der Anlage angeht. Heute ist auch bekannt, dass Stonehenge nicht für sich alleine stand, sondern Teil einer stein- und bronzezeitlichen Kulturlandschaft war, die vor mindestens 5000 Jahren entstand. Der Vortrag geht diesen Fragen nach und stellt die neusten archäologischen Erkenntnisse vor.

Dr. Gabriele Franke war als Archäologin mit Schwerpunkt Westafrika von 2008 bis 2021 am Institut für archäologische Wissenschaften der Goethe Universität Frankfurt tätig. Seit 2022 ist sie als externe Wissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Felsbildern Afrikas am Frobenius Institut und der Goethe Universität assoziiert.

26. Mai, Apl. Prof. Dr. Thomas Richter
Altorientalische Schriften - Damals und bis heute
Die Schrift, möglicherweise zuerst im alten Mesopotamien entstanden, muss als eine der fundamentalsten Entwicklungen in der Geschichte der Menschheit gelten - vergleichbar mit Landwirtschaft und Viehzucht, auch diese vielleicht zuerst im Vorderen Orient, oder mit der Erfindung des Rads. Seit dem Ende des 4. Jt. v. Chr. darf man von einer altorientalischen Schriftkultur sprechen, die nach und nach nahezu alle Lebensbereiche erfasste und (aus unserer heutigen Sicht) prägte. Auch wenn die zuerst entstandene Keilschrift ein „toter Ast" in der Schriftgeschichte ist, so hat sich die Idee des Schreibens doch als ein eminenter Stimulus für die Entwicklung anderer Schriften erwiesen. Fast alle altorientalischen Schriftschöpfungen gingen zwar früher oder später verloren, aber die phönizische Schrift lebt bis heute im lateinischen Alphabet fort.

02. Juni, Apl. Prof. Dr. Thomas Richter
Altorientalische Wissenschaft(en) und wo wir ihre Spuren heute noch finden
Wissenschaft bzw. ihre Ergebnisse zeigen sich heute und zeigten sich schon vor Jahrtausenden auch im alltäglichen Leben. Das vielleicht deutlichste Beispiel ist der Kalender, genauer: ein Kalender, der die durch die Himmelsmechanik vorgegebenen Abläufe (Tag, Monat, Jahr) möglichst genau abbildet und daher über lange Zeiträume in Benutzung bleiben konnte. Unser heutiger Kalender hat seine Wurzeln im Alten Orient, und dies gilt auch für andere Bereiche der Astronomie: Astronomisches (und astrologisches) Wissen wurde im alten Griechenland übernommen und weiterentwickelt. Auch die babylonische Mathematik war hoch entwickelt und hat zum Teil Ergebnisse erbracht, die erst Jahrtausende später neu erreicht worden sind (z.B. der Satz des Pythagoras).

Der Dozent ist Professor für Altorientalische Philologie am Institut für Archäologische Wissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Namenkunde und hurritische Lexikologie.

09. Juni, Prof. Dr. Dirk Wicke
Ackerbau und Viehzucht im antiken Mesopotamien
Die Wurzeln von Tierhaltung und Landwirtschaft reichen in der Region des Fruchtbaren Halbmondes bis das 10. Jahrtausend vor Christus zurück. Mit modernen archäologischen Methoden kann dabei der Übergang zur „produzierenden Wirtschaftsweise“ heute immer besser nachvollzogen werden. Der Vortrag bietet einen Überblick von den Anfängen der Domestikation von Pflanze und Tier in Mesopotamien bis zur vollen Nutzung des landwirtschaftlichen Potenzials des Zweistromlandes durch die Bewässerungskulturen der Assyrer und Babylonier im 2. und 1. Jt. v. Chr. Hier geben neben den archäologischen Befunden die reichen Textquellen Hinweise auf diesen im Grunde wichtigsten Wirtschaftszweig der antiken Kulturen.

Der Dozent ist Inhaber des Lehrstuhls für Vorderasiatische Archäologie am Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt. Während seine Forschungsschwerpunkte das altorientalische Kunsthandwerk, eisenzeitliche Plastik in Nordsyrien und Südostanatolien sowie die Frage der altorientalischen Brandbestattungen bilden, ist er vorwiegend im Nordirak archäologisch tätig, jüngst mit einem Ausgrabungsprojekt in der Shahrizor-Ebene, Provinz Sulaimaniyah.

16. Juni, Prof. Dr. Dirk Wicke
Große Kunst in kleinen Bildern - Tonbildnerei, Beinschnitzerei und Siegelkunst im Alten Orient
Zählen Malerei und Plastik als „Großkunst“ zweifellos zu den prominenteren Gattungen in der Archäologie der Klassischen Antike, gilt für den Vorderen Orient, dass hier vor allem in der „Kleinkunst“ ein hohes Maß an Kunstfertigkeit und Ästhetik zu finden ist. Kleinformatige Terrakotten zeigen Details von Kleidung oder Körperschmuck, die sonst nicht erhalten sind. Darstellungen auf Siegeln präsentieren Motive und Szenen, die keinen Vergleich in großformatigen, repräsentativen Reliefs haben. Hinzu kommt eine beeindruckende handwerkliche Fertigkeit angesichts des Detailreichtums der Ausführungen der nur wenige Zentimeter großen Bildwerke. Der Vortrag behandelt neben den Darstellungen die Materialien und die grundlegenden Techniken der Bearbeitung von Ton und Bein sowie die Arbeit der Siegelschneider des Alten Orients.

Abschlusskonzert
Dienstag, 23. Juni 2026, 19.30 Uhr in der Erlöserkirche
in Zusammenarbeit mit der Erlöserkirche Bad Homburg

„Am Rande der Zeit” (1999/2000)
Nach Texten von Hazrat Inayat Khan, Jeanne Hersch, Rainer Maria Rilke, Gerhard Müller-Hornbach, Max Frisch, Hermann Hesse und Rabindranath Tagore
Komposition von Gerhard Müller-Hornbach

Die Komposition von Gerhard Müller-Hornbach und die in ihr verwendeten Texte thematisieren verschiedene Sichtweisen auf das Phänomen „Zeit“. Das vielfältige Wechselspiel zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als Erfahrungsraum menschlichen Seins und die Vergänglichkeit der menschlichen Existenz werden aus der Perspektive unterschiedlicher Denktraditionen und subjektiver Erfahrungen in Beziehung gesetzt. Die Relativität unserer Sicht auf die Zeit artikuliert sich auch in der Widmung, die der Komponist seiner Partitur vorangestellt hat:
„Der Vielfalt von Paradoxien und Ambivalenzen Rechnung tragend, widme ich diese Komposition allen Sternen, die für uns leuchten, obwohl sie schon erloschen sind.“

Hans Christoph Begemann: Bariton
Kammerchor der Erlöserkirche
MUTARE ENSEMBLE
Leitung: Susanne Rohn
mit einer Einführung durch den Komponisten
Eintritt: 20,00 (16,00) Euro - Karten über die Homepage der Erlöserkirche oder an der Abendkasse.
Für die Teilnehmenden des studium generale der Volkshochschule Bad Homburg ist der Eintritt frei.

Gebühr für das studium generale (Autorenlesung, 13 Vorlesungen und Abschlussveranstaltung): 255,00 Euro

Kurstermine 15

  •  
    Ort / Raum
    • 1
    • Dienstag, 03. März 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, StadtBibliothek
    1 Dienstag 03. März 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, StadtBibliothek
    • 2
    • Dienstag, 10. März 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    2 Dienstag 10. März 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 3
    • Dienstag, 17. März 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    3 Dienstag 17. März 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 4
    • Dienstag, 24. März 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    4 Dienstag 24. März 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 5
    • Dienstag, 14. April 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    5 Dienstag 14. April 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 6
    • Dienstag, 21. April 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    6 Dienstag 21. April 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 7
    • Dienstag, 28. April 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    7 Dienstag 28. April 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 8
    • Dienstag, 05. Mai 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    8 Dienstag 05. Mai 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 9
    • Dienstag, 12. Mai 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    9 Dienstag 12. Mai 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 10
    • Dienstag, 19. Mai 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    10 Dienstag 19. Mai 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 11
    • Dienstag, 26. Mai 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    11 Dienstag 26. Mai 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 12
    • Dienstag, 02. Juni 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    12 Dienstag 02. Juni 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 13
    • Dienstag, 09. Juni 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    13 Dienstag 09. Juni 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 14
    • Dienstag, 16. Juni 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    14 Dienstag 16. Juni 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Hölderlin-Schule
    • 15
    • Dienstag, 23. Juni 2026
    • 19:30 – 21:15 Uhr
    • Bad Homburg, Erlöserkirche
    15 Dienstag 23. Juni 2026 19:30 – 21:15 Uhr Bad Homburg, Erlöserkirche

studium generale – Von der Entstehung des Menschen bis zum 20. Jahrhundert
1. Semester: Von der Entstehung des Menschen bis zu den ersten Hochkulturen

STUDIUM GENERALE

Die wichtigsten Epochen der Geschichte von der Entstehung des Menschen bis zum 20. Jahrhundert werden von allen Seiten beleuchtet: Medizin, Geschichte, Kunst, Musik, Literatur, Theologie, Recht, Technik, Philosophie und Wissenschaft sind Themen der einzelnen Vorlesungen. Jedes Semester eine neue Epoche, jeden Dienstag ein neuer Aspekt der Epoche.

Das studium generale der Volkshochschule Bad Homburg wendet sich an alle, die als junge Leute einen weiten Blick in die Welt der Geschichte, Kultur und der Wissenschaften werfen, als Berufstätige über ihre Spezialisierung hinausblicken und ihre Allgemeinbildung erweitern oder als nicht (mehr) Berufstätige sich Wissensgebieten zuwenden möchten, mit denen sie sich „schon immer mal“ beschäftigen wollten.
Die Dozentinnen und Dozenten kommen von Hochschulen, Universitäten, Museen und aus der Praxis.
Anmeldungen sind auch während des laufenden Semesters möglich.

Konzept und Organisation: Gero Fuhrmann
Kontakt: hgfuhrmann@t-online.de, Tel.: 0170 3 49 4040

  1. Semester
    Von der Entstehung des Menschen bis zu den ersten Hochkulturen

Eröffnungsveranstaltung in der Stadtbibliothek

03. März 2026
Stefan M. Maul liest aus seiner Übersetzung des Gilgamesch-Epos

Das Gilgamesch-Epos ist eine der ältesten überlieferten, schriftlich fixierten Dichtungen. Es erzählt den Mythos des Königs Gilgamesch von Uruk, der erst nach zahllosen Abenteuern und leidvollen Erfahrungen die Fähigkeit erwirbt, ein wirklich guter Herrscher zu sein.
Stefan M. Maul bietet eine Übersetzung des Epos, in der spektakuläre neue Textfunde erstmals bekannt gemacht werden. Die überzeitliche Schönheit des Werkes lässt er so in neuem Licht erstrahlen.

Stefan M. Maul ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er lehrt als Ordinarius der Assyriologie an der Universität Heidelberg. Für seine Forschungsleistungen wurde er 1997 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Die Vorlesungen
dienstags, 19:30 bis ca. 21:15 Uhr in der Hölderlin-Schule, Hessenring 156

10. März, Jan Wacker
Die Wurzeln der Menschheit, Teil 1
Vom Spitzhörnchen zum Primaten
Die Geschichte unserer Ahnen beginnt weit in der Vergangenheit. Die ersten Säugetiere gab es bereits in der Dinosaurierzeit, aber erst nach dem großen Artensterben vor 66 Mio. Jahren entwickeln sich viele neue Arten innerhalb dieser Gruppe. Darunter auch der Zweig, der zu uns Menschen geführt hat. Funde wie „Ida“ aus Messel geben uns eine Idee, wie dieser vielleicht ausgesehen haben könnte. Der Vortrag zeichnet den Weg dieser frühen Entwicklung bis hin zu den ersten aufrecht gehenden Vertretern nach.

17. März, Jan Wacker
Die Wurzeln der Menschheit, Teil 2
Von Lucy zum modernen Menschen
Fossilien von Homininen sind rar gesät. Dementsprechend sind die Diskussionen unter Wissenschaftlern über unseren Stammbaum vielfältig. Neben der Problematik zur Einordnung von Fossilien zeigt der Vortrag einzelne Funde von Vertretern dieser Gruppe auf. Er schlägt einen Bogen von der Entwicklung des aufrechten Ganges über die Nutzung von Werkzeugen und dem größer werdenden Gehirn bis hin zur Ausbreitung von Afrika nach Europa und Asien.

Der Referent studierte Geologie-Paläontologie in Frankfurt und ist lange Jahre für die Abt. Bildung und Vermittlung im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt tätig. Er ist Mitbegründer der Spurensucher-Naturerlebnisschule Taunus e.V., leitet den Geologischen Arbeitskreis der VHS Bad Homburg mit kleinem Museum und arbeitet u.a. mit dem Sinclairhaus, der Goldkammer Frankfurt und dem UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel zusammen. Seit Herbst 2025 arbeitet er für ein Projekt der Biodidaktik der Goethe-Universität Frankfurt.

24. März, Dr. Lutz Kindler
Haben ist besser als Brauchen – Steinzeitliche Konsumlandschaft
Mangelwirtschaft oder Überflussgesellschaft? Was haben unsere Vorfahren eigentlich konsumiert? Wie haben sie ihre Bedürfnisse befriedigt? Ist der steinzeitliche Konsum vielleicht sogar ein Modell für die Zukunft?
Der Vortrag gibt Antworten von gestern für die Fragen von morgen.
Dr. Lutz Kindler ist Zooarchäologe und Prähistoriker am Archäologischen Forschungszentrum und Museum „Monrepos“ in Neuwied am Rhein, einer Abteilung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und Lehrbeauftragter der Johannes Guttenberg-Universität, Mainz. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung der menschlichen Ernährung und Subsistenz in der frühen Menschheitsgeschichte.

14. April, Prof. Dr. Tanja Pommerening
Der Vortrag zeigt, welche frühen Vorstellungen in den ersten Schriftkulturen zur Heilkunde überliefert sind - mit besonderem Fokus auf dem alten Ägypten. Es wird verdeutlicht, wie praktische, theoretische und religiöse Aspekte ein medizinisches System bildeten, das über lange Zeit Bestand hatte, aber auch offen war, neues Wissen zu integrieren. Wie der Austausch von Wissen zwischen Ägypten, Mesopotamien und Griechenland im Laufe der Zeit sichtbar wird, wird an eindrucksvollen Quellen demonstriert.
Die Dozentin ist Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Geschichte der Pharmazie und Medizin der Universität Marburg. Ihre Forschungen widmen sich unter anderem der Natur- und Heilkunde sowie Wissensgeschichte und methodischen Fragen im interdisziplinären Austausch zwischen Kultur- und Naturwissenschaften.
Sie ist u.a. Mitglied der Académie internationale d’histoire de la pharmacie und der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main.

21. April, Prof. Dr. Enno Giele
Die Jungsteinzeit und früheste Städte in China
Archäologie in China feiert derzeit erst ihren hundertsten Jahrestag. Deswegen und weil die auch wirtschaftlich potente Volksrepublik China mit Archäologie gerne den Nationalstolz bedient, boomt das Fach – Gelegenheit für uns, einen Überblick über die jungsteinzeitlichen Anfänge des Urbanismus in China zu wagen und zu überlegen, ob dies die „chinesische Zivilisation“ wirklich „5000 Jahre alt“ macht, wie oft behauptet wird.
Prof. Dr. Enno Giele ist Professor für Klassische Sinologie an der Universität Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Vorgeschichte und der Zivilisationsgeschichte des Alten China.

28. April, Dr. Gabriele Franke
Von Höhlen und Figuren - eiszeitliche "Kunst" in Europa
Mit einem Alter von 37.000 Jahren gehört die Grotte Chauvet zu den ältesten und spektakulärsten Felsbildstellen der Welt. In ihrer Pracht steht sie jüngeren Höhlenmalereien wie in Lascaux in nichts nach. Doch der damalige Mensch in Europa hat seine Gedankenwelt nicht nur in Bildern ausgedrückt. Vor allem im Donautal finden sich kunstvoll geschnitzte Statuetten, die zur ältesten figurativen Kunst der Menschheit gehören. Beide Phänomene werden im Vortrag vorgestellt und in den archäologischen Kontext der eiszeitlichen Besiedlung Europas eingebunden.

05. Mai, Prof. Dr. Madelaine Böhme
Wie wir Menschen wurden – Hominidenfunde aus dem Allgäu
Dass die Wiege der Menschheit in Afrika liegt – das galt lange als unumstößliche Erkenntnis. Doch in den vergangenen Jahren tauchten immer mehr Fossilien auf, die zeitlich und räumlich nicht ins Bild passten. Einer dieser Funde stammt aus Süddeutschland. Er legt nahe, dass der aufrechte Gang und die gemeinsamen Vorfahren des Menschen und der Menschenaffen sich möglicherweise nicht in Afrika, sondern in Europa entwickelt haben. Die neue Menschenaffen-Art Danuvius guggenmosi, die vor 11,62 Millionen Jahren im Allgäu lebte, läßt den Schluss zu, dass der aufrechte Gang nicht nur älter ist als bisher vermutet, sondern sich schon zu Beginn der Hominiden-Evolution herausbildete. Diese Entdeckung rüttelt an bisherigen Theorien zur Entwicklung von Menschenaffen und Menschen und gibt Anlass zu neuen Forschungsfragen.
Prof. Dr. Madelaine Böhme ist Geowissenschaftlerin und Paläontologin und seit 2009 Professorin für Terrestrische Paläoklimatologie an der Universität Tübingen, außerdem Gründungsdirektorin des Senckenberg Center for Human Evolution and Paläoenvironment. Sie und ihr Team haben bei Ausgrabungen im Allgäu neben vielen anderen Funden inzwischen über 50 fossile Relikte des Danuvius Guggenmosi gefunden und wissenschaftlich untersucht.

12. Mai, Dr. Gabriele Franke
Steinerne Leinwände - Felsbildkunst als weltweites Phänomen
Der Wunsch des Menschen, Erlebnisse oder Vorstellungen auf steinernen Leinwänden auszudrücken, ist ein weltweites Phänomen, das auf allen Kontinenten zu unterschiedlichen Zeiten auftrat und noch auftritt. Teilweise sind die Felsbilder älter als die eiszeitlichen Höhlenmalereien in Europa. Der Vortrag stellt Beispiele aus allen Kontinenten und Zeiten vor und diskutiert die Frage der Interpretation.

19. Mai, Dr. Gabriele Franke
Stonehenge – Kult und Baukunst vor 5000 Jahren
Stonehenge, da denkt man an lang vergangene Zeiten, an eine Kultstätte bestehend aus riesigen Steinen und an Druiden, die Rituale zur Sonnwende durchführten. Doch was war Stonehenge wirklich? Wer hat es erbaut? Wie alt ist es? Wofür wurde es genutzt? Die Wissenschaft machte in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte, nicht nur, was Alter, Bau und Nutzung der Anlage angeht. Heute ist auch bekannt, dass Stonehenge nicht für sich alleine stand, sondern Teil einer stein- und bronzezeitlichen Kulturlandschaft war, die vor mindestens 5000 Jahren entstand. Der Vortrag geht diesen Fragen nach und stellt die neusten archäologischen Erkenntnisse vor.

Dr. Gabriele Franke war als Archäologin mit Schwerpunkt Westafrika von 2008 bis 2021 am Institut für archäologische Wissenschaften der Goethe Universität Frankfurt tätig. Seit 2022 ist sie als externe Wissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Felsbildern Afrikas am Frobenius Institut und der Goethe Universität assoziiert.

26. Mai, Apl. Prof. Dr. Thomas Richter
Altorientalische Schriften - Damals und bis heute
Die Schrift, möglicherweise zuerst im alten Mesopotamien entstanden, muss als eine der fundamentalsten Entwicklungen in der Geschichte der Menschheit gelten - vergleichbar mit Landwirtschaft und Viehzucht, auch diese vielleicht zuerst im Vorderen Orient, oder mit der Erfindung des Rads. Seit dem Ende des 4. Jt. v. Chr. darf man von einer altorientalischen Schriftkultur sprechen, die nach und nach nahezu alle Lebensbereiche erfasste und (aus unserer heutigen Sicht) prägte. Auch wenn die zuerst entstandene Keilschrift ein „toter Ast" in der Schriftgeschichte ist, so hat sich die Idee des Schreibens doch als ein eminenter Stimulus für die Entwicklung anderer Schriften erwiesen. Fast alle altorientalischen Schriftschöpfungen gingen zwar früher oder später verloren, aber die phönizische Schrift lebt bis heute im lateinischen Alphabet fort.

02. Juni, Apl. Prof. Dr. Thomas Richter
Altorientalische Wissenschaft(en) und wo wir ihre Spuren heute noch finden
Wissenschaft bzw. ihre Ergebnisse zeigen sich heute und zeigten sich schon vor Jahrtausenden auch im alltäglichen Leben. Das vielleicht deutlichste Beispiel ist der Kalender, genauer: ein Kalender, der die durch die Himmelsmechanik vorgegebenen Abläufe (Tag, Monat, Jahr) möglichst genau abbildet und daher über lange Zeiträume in Benutzung bleiben konnte. Unser heutiger Kalender hat seine Wurzeln im Alten Orient, und dies gilt auch für andere Bereiche der Astronomie: Astronomisches (und astrologisches) Wissen wurde im alten Griechenland übernommen und weiterentwickelt. Auch die babylonische Mathematik war hoch entwickelt und hat zum Teil Ergebnisse erbracht, die erst Jahrtausende später neu erreicht worden sind (z.B. der Satz des Pythagoras).

Der Dozent ist Professor für Altorientalische Philologie am Institut für Archäologische Wissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Namenkunde und hurritische Lexikologie.

09. Juni, Prof. Dr. Dirk Wicke
Ackerbau und Viehzucht im antiken Mesopotamien
Die Wurzeln von Tierhaltung und Landwirtschaft reichen in der Region des Fruchtbaren Halbmondes bis das 10. Jahrtausend vor Christus zurück. Mit modernen archäologischen Methoden kann dabei der Übergang zur „produzierenden Wirtschaftsweise“ heute immer besser nachvollzogen werden. Der Vortrag bietet einen Überblick von den Anfängen der Domestikation von Pflanze und Tier in Mesopotamien bis zur vollen Nutzung des landwirtschaftlichen Potenzials des Zweistromlandes durch die Bewässerungskulturen der Assyrer und Babylonier im 2. und 1. Jt. v. Chr. Hier geben neben den archäologischen Befunden die reichen Textquellen Hinweise auf diesen im Grunde wichtigsten Wirtschaftszweig der antiken Kulturen.

Der Dozent ist Inhaber des Lehrstuhls für Vorderasiatische Archäologie am Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt. Während seine Forschungsschwerpunkte das altorientalische Kunsthandwerk, eisenzeitliche Plastik in Nordsyrien und Südostanatolien sowie die Frage der altorientalischen Brandbestattungen bilden, ist er vorwiegend im Nordirak archäologisch tätig, jüngst mit einem Ausgrabungsprojekt in der Shahrizor-Ebene, Provinz Sulaimaniyah.

16. Juni, Prof. Dr. Dirk Wicke
Große Kunst in kleinen Bildern - Tonbildnerei, Beinschnitzerei und Siegelkunst im Alten Orient
Zählen Malerei und Plastik als „Großkunst“ zweifellos zu den prominenteren Gattungen in der Archäologie der Klassischen Antike, gilt für den Vorderen Orient, dass hier vor allem in der „Kleinkunst“ ein hohes Maß an Kunstfertigkeit und Ästhetik zu finden ist. Kleinformatige Terrakotten zeigen Details von Kleidung oder Körperschmuck, die sonst nicht erhalten sind. Darstellungen auf Siegeln präsentieren Motive und Szenen, die keinen Vergleich in großformatigen, repräsentativen Reliefs haben. Hinzu kommt eine beeindruckende handwerkliche Fertigkeit angesichts des Detailreichtums der Ausführungen der nur wenige Zentimeter großen Bildwerke. Der Vortrag behandelt neben den Darstellungen die Materialien und die grundlegenden Techniken der Bearbeitung von Ton und Bein sowie die Arbeit der Siegelschneider des Alten Orients.

Abschlusskonzert
Dienstag, 23. Juni 2026, 19.30 Uhr in der Erlöserkirche
in Zusammenarbeit mit der Erlöserkirche Bad Homburg

„Am Rande der Zeit” (1999/2000)
Nach Texten von Hazrat Inayat Khan, Jeanne Hersch, Rainer Maria Rilke, Gerhard Müller-Hornbach, Max Frisch, Hermann Hesse und Rabindranath Tagore
Komposition von Gerhard Müller-Hornbach

Die Komposition von Gerhard Müller-Hornbach und die in ihr verwendeten Texte thematisieren verschiedene Sichtweisen auf das Phänomen „Zeit“. Das vielfältige Wechselspiel zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als Erfahrungsraum menschlichen Seins und die Vergänglichkeit der menschlichen Existenz werden aus der Perspektive unterschiedlicher Denktraditionen und subjektiver Erfahrungen in Beziehung gesetzt. Die Relativität unserer Sicht auf die Zeit artikuliert sich auch in der Widmung, die der Komponist seiner Partitur vorangestellt hat:
„Der Vielfalt von Paradoxien und Ambivalenzen Rechnung tragend, widme ich diese Komposition allen Sternen, die für uns leuchten, obwohl sie schon erloschen sind.“

Hans Christoph Begemann: Bariton
Kammerchor der Erlöserkirche
MUTARE ENSEMBLE
Leitung: Susanne Rohn
mit einer Einführung durch den Komponisten
Eintritt: 20,00 (16,00) Euro - Karten über die Homepage der Erlöserkirche oder an der Abendkasse.
Für die Teilnehmenden des studium generale der Volkshochschule Bad Homburg ist der Eintritt frei.

Gebühr für das studium generale (Autorenlesung, 13 Vorlesungen und Abschlussveranstaltung): 255,00 Euro

03.12.25 17:49:47