Lesungen und Vorträge
Das Rhein-Main-Gebiet ist seit gut 2000 Jahren Kulturland. Ihre große Bedeutung verdankt die Region in erster Linie ihrer zentralen Lage im Herzen Europas und ihrer guten Erreichbarkeit durch Fernstraßen und zwei schiffbare Flüsse. Die Römer wussten das zu schätzen und bauten Mainz, „Moguntiacum“, zu einer großen Stadt aus und befestigten ihre Außengrenze mit dem Limes, der heute zum Weltkulturerbe zählt. Es folgten die Karolinger, die unter anderem von Ingelheim und Frankfurt aus Politik betrieben. Und sogar noch für die Staufer hatte die Region eine Schlüsselstellung in ihrer Reichspolitik. Später kam die territoriale Zersplitterung unter viele verschiedene Herren – ein Grund, warum bis heute kein echtes Rhein-Main-Bewusstsein entstanden ist. Im 19. und 20. Jahrhundert zieht die rasante Entwicklung Frankfurts als Wirtschaftsstandort die ganze Region mit und lässt einen Ballungsraum entstehen, der aber im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Ballungsräumen, kein alles dominierendes Zentrum hat. Gewachsene Zentralorte mit eigenen Traditionen verleihen der Region eine facettenreiche Vielfalt mit ganz eigenem Charme. Und da die Region selbst an vielen Stellen immer noch ihr bestes Geschichtsbuch ist, zeichnen wir in einem bildreichen Seminar diese Entwicklung von den Bauten der Römer über das Mittelalter bis hin zu den Bauten der Frankfurter Skyline nach – kurz eine kleine Baugeschichte des Rhein-Main-Gebiets.
Existenzphilosophie ist eine radikale Philosophie der Subjektivität. Sie lehnt den traditionellen Begriff „Vernunftwesen Mensch“ ab, zielt vielmehr auf Freiheit, Individualität und Selbstbestimmung des Einzelnen. Freiheit ist keine Willkür, sondern Verantwortung für das eigene Leben und Handeln. Sie ergibt sich aus der prinzipiellen Unbestimmtheit und Unplanbarkeit des Individuums. Existenz ist daher kein Gegebensein, sondern gestalterische Lebensaufgabe, beständiges Überschreiten des Erreichten. Darin rechnet der Existentialismus mit der herkömmlichen Philosophie ab: sie behandle den Menschen nicht, wie er ist, sondern wie er sein soll!
In Zusammenarbeit mit der StadtBibliothek sowie dem Büro für interkulturelle Angelegenheiten der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe Fußball ist in Brasilien nicht nur ein Sport, sondern Leidenschaft. Ob Samba-Rhythmen oder spektakuläre Karnevals-Feiern, ob Naturwunder am Amazonas oder endlose Traumstrände: Brasilien ist geprägt durch sein reiches kulturelles Erbe, die Schönheit der Natur und die Lebensfreude der Menschen. Heute Abend präsentiert Ihnen Geovany da Silveira seine Heimat. In Bad Homburg und Umgebung sind Menschen aus allen fünf Kontinenten zu Hause. In dieser Reihe stellen einige von ihnen sich und ihr Land, dessen Geschichte und Kultur auf kreative Weise vor. Die Abende sind alles andere als trockene Landeskunde – lassen Sie sich überraschen!
Die Malerkolonie Kronberg gehört mit ihren Landschaftsmalern zu den bedeutenden deutschen Künstlerkolonien des 19. Jahrhunderts. Um die Jahrhundertmitte hatten Maler des Städelschen Kunstinstitutes in Frankfurt – Lehrer wie Studenten – Kronberg als idyllischen Ort in der Natur entdeckt und hier eine Malerkolonie gegründet. Insgesamt 100 Künstlerinnen und Künstler arbeiteten dauerhaft oder zeitweise über Jahrzehnte in Kronberg. Darunter waren so bekannte Namen wie Anton Burger, Wilhelm Trübner, Jakob Fürchtegott Dielmann, Hans Thoma oder Carl Morgenstern. Die deutliche Abkehr von den erstarrten Traditionen der Akademien zeigte sich in der Wiedergabe unmittelbar erfahrener Natureindrücke im Taunus.
Spätestens mit der Festnahme seines Gründers Pawel Durow im August 2024 in Paris steht Telegram im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Während das Netzwerk in Deutschland und der EU einen ambivalenten Ruf hat und häufig mit Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremismus in Verbindung gebracht wird, gilt es im postsowjetischen Raum als beliebtester Messengerdienst und ist auch in Asien erfolgreich. Wie kam es dazu? Welche Rolle spielt Telegram mit Blick auf aktuelle internationale Konflikte? Ist das Netzwerk tatsächlich unabhängig oder wird es doch vom russischen Staat kontrolliert? In Kooperation mit Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus. Gefördert von Arbeit und Leben Hessen.
Sandro Botticelli (1445-1510) aus Florenz war einer der berühmtesten Maler und Zeichner der Frührenaissance. Im Geiste des Humanismus schuf er Bilder und Fresken mit mythologischen, allegorischen und biblischen Darstellungen. Besonders prägend sind zudem seine Porträts der Medici und ihres Umfelds. Meisterwerke wie „Die Geburt der Venus“ und „Der Frühling“ machten ihn weltberühmt und prägen bis heute unser Bild dieser Epoche. Die Reihe „Meilensteine der Malerei“ stellt ausgewählte Künstler:innen verschiedener Epochen und Länder vor – ein faszinierender Streifzug durch die Kunstgeschichte!
Ramses II. ist einer der bekanntesten Pharaonen der ägyptischen Geschichte. Zahlreiche Bauten und Ereignisse sind mit seinem Namen verknüpft und beschäftigen die Nachwelt bis heute. Im Vortrag betrachten wir an ausgewählten Originalquellen wichtige Stationen aus dem Leben des großen Pharao und ihr Wirken für die Nachwelt. Dr. Nadine Gräßler ist Ägyptologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Die unselige Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland war auch geprägt durch das menschenverachtende Nazi-Programm der „Vernichtung durch Arbeit“, dem nach dem Überfall auf die europäischen Nachbarländer Millionen von ausländischen Zwangsarbeitern, vor allem aber auch die Häftlinge in den Konzentrationslagern ausgeliefert waren. Wenig hingegen ist darüber bekannt, dass im Machtbereich der Nazis zum Ende des Zweiten Weltkriegs auch mobile Häftlingskommandos gezielt zur Beseitigung von alliierten Bombenschäden eingesetzt worden sind. Diesmal wird über neuere Forschungsergebnisse zu einem solchen mobilen „Konzentrationslager auf Rädern“ berichtet, der so genannten 12. SS-Eisenbahn-Baubrigade. Dieses Kommando wurde am 24.12.1944 im KZ Sachsenhausen aufgestellt und bestand aus 504 Häftlingen mit ihren SS-Bewachern. Es wurde zuerst in Kamp am Rhein und danach in Bad Kreuznach stationiert; anschließend wurde es über Mainz und Frankfurt am Main nach Bad Nauheim verlegt. Diese 12. SS-Eisenbahn-Baubrigade kam dann im März 1945 auch noch nach Gießen und Großen-Buseck, um auch dort die im Kriegsverlauf durch alliierte Bombenangriffe massiv zerstörten Schienenanlagen wieder notdürftig zu reparieren. Und dabei verloren dort zehn Häftlinge ihr Leben. Danach wurde sie weiter nach Dres-den und Pilsen verlegt, bevor sie kurz vor dem Kriegsende endgültig im Außenlager Eben-see des KZ Mauthausen aufgelöst wurde. Diese 12. SS-Eisenbahn-Baubrigade war ein gefährliches, mörderisches KZ-Kommando und hinterließ an vielen ihrer Stationierungs- und Einsatzorte auch eine verräterische Blutspur in Form von Gräbern von Häftlingen, die mangels ausreichender Ernährung an Entkräftung starben, von der SS ermordet worden sind oder durch alliierte Bombenabwürfe auf ihre wechselnden Arbeitsplätze getötet wurden. Veranstalter: Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus, gefördert von Arbeit und Leben Hessen in Zusammenarbeit mit der vhs Hochtaunus sowie der VHS Bad Homburg. Anmeldungen nimmt die VHS Bad Homburg entgegen.
In schwierigen Zeiten besinnt man sich oft auf alte, regionale Lebensmittel und praktische, energiesparende Methoden wie die Kochkiste. Dabei rücken Pflanzen wie Pastinaken, Topinambur oder Hanf wieder in den Fokus. Auch Esskastanien, Mispeln, Löwenzahn und Wildfrüchte wie Sanddorn, Schlehen oder Hagebutten bieten wertvolle Nährstoffe. Spannend sind zudem die weniger bekannten essbaren Pflanzenteile – etwa Birkenrinde. In diesem Kurs erfahren Sie, wie die Menschen in früheren Zeiten solche Ressourcen nutzten, um in Notzeiten mit einfachen Mitteln gesundes Essen zuzubereiten. Matthias Stappel ist seit 2001 im Freilichtmuseum Hessenpark als Chefrestaurator tätig. Der Abend ist Teil des monatlich stattfindenden Kurses „Alte Zeiten, lebendige Geschichte(n): Wie das Leben auf dem Lande früher war“ (Kurs-Nr. D101187). Dieser beleuchtet, wie früher das Leben der Menschen im Taunus aussah und wie sie ohne heutige Technik den Alltag gemeistert haben.
Die Suche nach Leben im All gehört zu den spannendsten Bereichen der Weltraumforschung. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche neue Planeten entdeckt, darunter auch erdähnliche Welten. Vielleicht stehen wir kurz davor, Leben auf fremden Planeten zu finden. Der Vortrag gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Forschung, erklärt zentrale Begriffe und liefert überraschende Antworten auf die Frage, ob wir im Universum allein sind.
Im Jahr 361 n.Chr. sah der auf Dienstreise befindliche Historiker Ammianus Marcellinus im Süden Griechenlands die verheerenden Spuren eines gewaltigen Tsunamis – nicht ahnend, dass eines der stärksten Erdbeben der Erdgeschichte das gesamte östliche Mediterraneum verwüstet hatte. Der spannende Vortrag zeigt anhand archäologischer und schriftlicher Überlieferung die interessantesten Befunde antiker Naturkatastrophen: Pompejis Untergang, das Verschwinden der griechischen Stadt Helike und die Atlantis-Frage, Santorin und die minoische Welt, die Völkerwanderung und die Vulkanwinter.
Nach dem Diktat des formalen Gartens mit strengen Symmetrien, künstlich gestutzten Bäumen und Hecken und der Ausrichtung auf Schlossanlagen wirkte die neue Art, Parks in Form scheinbar natürlicher Landschaften zu gestalten, wie eine Revolution in der Gartenkunst. Die Barockgärten des absolutistischen Frankreichs, oft kopierte Vorbilder beinahe aller europäischer Regenten, wurden im 18. Jahrhundert durch die großartigen Landschaftsinszenierungen des englischen Landadels als Trendsetter abgelöst. Ein Streifzug durch die Geschichte des Landschaftsgartens stellt Beispiele im Entstehungsland England sowie in West- und Mitteleuropa vor.
Stonehenge, im Südwesten Englands gelegen – da denkt man an lange vergangene Zeiten, an eine Kultstätte bestehend aus riesigen Steinen und an Druiden, die Rituale zur Sonnwende durchführten. Doch was war Stonehenge wirklich? Wer hat es erbaut? Wie alt ist es? Wofür wurde es genutzt? Die Wissenschaft machte in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte, nicht nur, was Alter, Bau und Nutzung der Anlage angeht. Stonehenge war zudem Teil einer stein- und bronzezeitlichen Kulturlandschaft, deren Entstehung vor mindestens 5000 Jahren ihren Ursprung nahm. Der Vortrag geht diesen Fragen nach und stellt die neusten archäologischen Erkenntnisse vor. Die Archäologin Dr. Gabriele Franke ist an der Goethe-Universität sowie dem Frobenius-Institut externe Wissenschaftlerin mit Schwerpunkt Afrika.
In den abgelegenen Regionen des südlichen Angola leben indigene Volksstämme, die ihre Traditionen bis heute bewahrt haben. Ohne Einfluss von Massentourismus konnte Bernd Reeb diese Kulturen bei seiner Reise hautnah und authentisch erleben. Vom kunstvollen Schmuck der Muila-Frauen, den Haarritualen der Mädchen der Hakaona bis zu den einzigartigen Dutt-Frisuren der Ngendelengo – jede Volksgruppe erzählt eine besondere Geschichte. Volksgruppen wie die Himba, Hakaona und San leben weit weg von den „Segnungen“ der modernen Zivilisation und konnten ihre ethnische Individualität bewahren. Der Reisefilm präsentiert beeindruckende Bilder einer uns unbekannten Welt.
Das „Neue Frankfurt“ - ein Bauprogramm, das Architekturgeschichte schrieb – besteht seit genau 100 Jahren. Das wollen wir feiern! Wir stellen Ihnen jenen Architekten vor, der an der Spitze dieser neuen Ideen stand und mehr als zwanzig Siedlungen in der Stadt realisierte: Ernst May. Wir nähern uns dem Stadtbaurat über Berichte seiner Kollegen und Mitarbeiter, lassen Graf Kessler zu Wort kommen, der einen Spaziergang durch die Römerstadt unternimmt und lesen aus der Biografie der einzigen Frau in der May-Brigade: Margarete Schütte-Lihotzky, der Erfinderin der Frankfurter Küche.
Die griechische Poliswelt hat ihre Blüte im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr.. Im militärischen Dauerkonflikt zwischen Dutzenden souveräner griechischer Stadtstaaten spielt Athen in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht die Hauptrolle. Die Herrschaftsmechanismen der aristokratischen Demokratie werden ebenso behandelt wie ihre sozialen Grundlagen (vor allem die Sklaverei) und deren Darstellung in zeitgenössischen Quellen wie etwa Sokrates und Platon. Der Vortrag beleuchtet anschaulich und bilderreich das „Zeitalter des Perikles“, welches für Jahrhunderte zum unerreichten Muster deutscher Kulturbetrachtung werden sollte.
„Wer den Swing in sich hat, kann nicht mehr im Gleichschritt marschieren.“ Ende der 1930er Jahre entdeckten Frankfurter Jugendliche den Swing. Als „Hot Club Frankfurt“ hörten und spielten sie gemeinsam den von den Nazis als „entartete Niggermusik“ diffamierten Jazz und nahmen damit eine offene Gegenhaltung zum autoritären NS-Regime ein. Aus der Perspektive der jugendlichen Frankfurter „Swings“ zeichnet die audiovisuelle Jazz-Performance „Harlem am Main“ die Entwicklung des Jazz in Frankfurt in der Nazizeit nach und zeigt, wie Frankfurt nach dem Krieg zur „Jazzhauptstadt der Republik“ wurde. Mitwirkende: Corinna Danzer – Saxophon Martin Lejeune – Gitarre Jonas Lohse – Kontrabass Thomas Cremer – Schlagzeug Karmen Mikovic – Sprecherin In Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung sowie in Zusammenarbeit mit dem WIR-Vielfaltszentrum und dem Kulturamt der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe. Eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Im Jahr 815 erhielt Einhard, der berühmte Biograph Karls des Großen, als Anerkennung für seine Verdienste von dessen Sohn Ludwig dem Frommen die Mark Michelbach im Odenwald. Dort versuchte er, eine wirtschaftlich erfolgreiche Basilika in Michelbach-Steinbach zu errichten – ein Vorhaben, das jedoch scheiterte, was wiederum dazu führte, dass Einhard im Januar 828 nach Seligenstadt am Main übersiedelte. Wie es zu diesem Wendepunkt kam, beleuchtet dieser Vortrag.
Am 16. Dezember 1775, vor fast genau 250 Jahren, wird sie als Tochter einer literarisch ambitionierten Familie im Pfarrhaus von Steventon in North Hampshire geboren. In Deutschland haben ihr vor allem die Verfilmungen ihrer Romane späten Ruhm verschafft, in England war sie als „Aunt Jane“ schon sehr viel früher populär: Jane Austen, die ihre ersten Romane noch namenlos unter dem Begriff “by a Lady“ veröffentlichte. Mit einer brillanten Beobachtungsgabe und mit geschliffener Ironie schildert sie in ihren großen Romanen wie „Emma“ und „Stolz und Vorurteil“ das bürgerliche Leben ihrer Ära. Erst in letzterer Zeit hat man sie auch als kritische Beobachterin politischer Prozesse ihrer Zeit entdeckt. Das wird ein wesentlicher Aspekt des Vortrags werden.
Die Erinnerung an den Holocaust und Holocaust Education sind seit Jahrzehnten tief in der deutschen und – zeitverzögert – auch in der österreichischen Gesellschaft verankert. Bestimmte Aspekte wie Fragen zum nationalsozialistischen Antisemitismus, zur NS-Propaganda oder zu Massenvertreibungen bleiben allerdings oft undiskutiert. Oft sind es genau diese Themen, die in der rechtsextremen Ideologie aufgegriffen werden und zu einer Forderung dieser Gruppen nach einer „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ führen. Der Vortrag beleuchtet aktuelle Strömungen des Rechtsextremismus sowie der Holocaustforschung und beschäftigt sich mit den ideologischen Zusammenhängen und Diskrepanzen. In Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Großer Klassiker oder nettes Kinderbuch? Rassistischer Aufreger oder antirassistische Satire? Um Mark Twains Huckleberry Finn streiten sich die Geister - und wir uns gerne auch. Der Vortrag wird sich mit einem der bekannsten Bücher der amerikanischen Literaturgeschichte auseinandersetzen, es in seine und unsere Zeit einordnen und versuchen zu erklären, was uns Huckleberry Finn über seine wichtigsten Themen zu sagen hat: Sklaverei, Erwachsenwerden und die Kraft der Literatur. PD Dr. Tim Lanzendörfer ist Amerikanist an der Goethe-Universität Frankfurt.
Vom wärmenden Lagerfeuer bis hin zur elektrischen Beleuchtung hat sich die Art, wie wir Licht nutzen, über Jahrtausende verändert – und damit auch unser Alltag. Das Lagerfeuer zog die Menschen schon immer in seinen Bann, es spendete Wärme und Licht, während Kinder mit brennenden Stöcken spielten und Männer später über der Glut grillten. Spätere Lichtquellen wie Kerzen und Öllampen boten zwar Licht, waren jedoch schwach und rußten stark. Mit den Gaslampen kam schließlich die Revolution: ganze Städte wurden beleuchtet, die Nacht wurde zum Tag – und Nachtarbeit, bisher nur im Bergbau bekannt, wurde in vielen Industriezweigen möglich. Die Einführung des elektrischen Lichts brachte schließlich helles, sauberes Licht in Fabriken, Krankenhäuser und Haushalte. Doch mit dem Fortschritt kamen auch neue Herausforderungen: Nachtarbeit wurde verbreiteter, was insbesondere in Berufen wie der Krankenpflege zu neuen gesundheitlichen Belastungen führte. Matthias Stappel ist seit 2001 im Freilichtmuseum Hessenpark als Chefrestaurator tätig. Der Abend ist Teil des monatlich stattfindenden Kurses „Alte Zeiten, lebendige Geschichte(n): Wie das Leben auf dem Lande früher war“ (Kurs-Nr. D101187). Dieser beleuchtet, wie früher das Leben der Menschen im Taunus aussah und wie sie ohne heutige Technik den Alltag gemeistert haben.
Brauchen wir für spannende Kriminalromane hartgesottene Ermittlerinnen und Ermittler im New Yorker Sumpf des Verbrechens oder findige Detektive im nebelverhangenen London? Nicht unbedingt! Vor unserer eigenen Haustür gibt es viele literarische Verbrechen, die aufgeklärt bzw. gelesen werden wollen. Im Ballungsraum Rhein-Main gehen neben den Kripobeamten Kirchhoff und von Bodenstein, die Nele Neuhaus schuf, zahlreiche interessante Ermittlerinnen und Ermittler auf Verbrecherjagd: zum Beispiel ein autistischer Polizist der Frankfurter Mordkommission, ein Frankfurter Rabbi, ein Frankfurter Privatdetektiv mit türkischen Wurzeln, eine Pfarrerin aus Gelnhausen oder eine Staatsanwältin im Rheingau. Gehen Sie mit auf die Spurensuche nach lesenswerten Kriminalromanen aus unserer Region!
Einmal einen echten Bären vor die Kamera bekommen – das ist der Traum, als Anuschka Dinter-Mathei zu ihrem Roadtrip durch das nördliche Kanada aufbricht. Der Indian Summer lässt die Landschaft in den buntesten Farben leuchten und das Land zeigt seine wilde Schönheit. Auf ihrem Weg trifft die Referentin auf Schlittenhunde, Goldgräberstädte, Inuit-Jäger und abgetrennte Zehen. Doch ob sie auch die Bären beobachten kann? Finden Sie es heraus bei diesem bildreichen und unterhaltsamen Vortrag, der Sie in die Weiten Kanadas entführt.
Nordamerika mit dem Mietwagen zu bereisen ist ein Erlebnis. Den Kontinent aber vom Atlantik bis zum Pazifik in Fernreisezügen zu durchqueren, dabei die endlose Weite im wahrsten Sinne des Wortes zu „erfahren“, ist etwas ganz anderes. Von dieser Fahrt berichtet Günter Holle in einer reich bebilderten Reisegeschichte. Die Route führt von New York City nach Kanada in die großen Städte Montreal und Toronto. Von dort geht es im legendären Hotelzug "Canadian" westwärts bis in die großen Nationalparks in den Rockies. Höhepunkt ist die Panoramafahrt im "Rocky Mountaineer" durch die Farbenpracht des Indian Summer bis an den Pazifik.
Tizian (gest. 1576) war ein führender Vertreter der venezianischen Malerei und der italienischen Hochrenaissance. In der wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit der Serenissima, dem Goldenen Zeitalter, diente er als Hofmaler für Kaiser und Päpste. Sein charakteristischer, leuchtender Rotton, der in vielen seiner Werke zu sehen ist, wurde als Tizian-Rot bekannt und prägt bis heute die Kunstgeschichte. Die Reihe „Meilensteine der Malerei“ stellt ausgewählte Künstler:innen verschiedener Epochen und Länder vor – ein faszinierender Streifzug durch die Kunstgeschichte!
In der östlichen Taunusregion gab es während des Zweiten Weltkrieges Stätten, die für das Kriegsgeschehen eine besondere Bedeutung hatten, die aber heute fast niemand mehr kennt. Auch unsere nähere Heimat war in das strategische Denken und Handeln der Nationalsozialisten einbezogen. Mit diesem Vortrag soll eine dieser Stätten des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte und deren Bedeutung dem Vergessen entrissen werden. Der Flugplatz Merzhausen wurde ab 1937 als Einsatzhafen der Luftwaffe für den vorgesehenen Überfall auf die westlichen Nachbarländer gebaut. Die dafür notwendigen Gebäude wurden als landwirtschaftliches Anwesen getarnt, die Start- und Landebahn als Schafwiese. Im Herbst 1939 erfolgte die erste Belegung mit einer Einheit der Luftwaffe, der dann während des Kriegs noch weitere folgten. Zur Verlängerung der Start- und Landebahn wurde im Sommer 1944 ein Außenlager des SS-Sonderlagers/KZ Hinzert im Hunsrück mit 30 Luxemburger politischen Gefangenen auf den Flugplatz verlegt, die mit der Vereinnahmung ihres kleinen Landes durch das NS-Regime nicht einverstanden waren und sich dagegen auf unterschiedliche Weise gewehrt hatten. Ab Frühjahr 1944 wurde das Gelände mehrfach Schauplatz von Kampfhandlungen, und verschiedene alliierte Luftangriffe galten dem Flugplatz, wobei am 24.12.1944 massive Bombenabwürfe auch den Ort Merzhausen erheblich trafen. Zu Neujahr 1945 erfolgte der letzte große Angriff der deutschen Luftwaffe, auch von Merzhausen aus. Ende März 1945 war aber dann der Krieg auch hier endlich zu Ende. Darüber hinaus beleuchtet dieser Vortrag auch noch die interessante Nachkriegsgeschichte des Geländes bis heute. Veranstalter: Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus, gefördert von Arbeit und Leben Hessen in Zusammenarbeit mit der vhs Hochtaunus sowie der VHS Bad Homburg. Anmeldungen nimmt die VHS Bad Homburg entgegen.
Lessing, der bedeutendste Autor der deutschen literarischen Aufklärung, war weit mehr als nur Dichter: Auch als Literaturkritiker und -theoretiker, Philologe und Literaturhistoriker war er herausragend. Nicht zuletzt seine theologischen und philosophischen Schriften prägen das gesamte Aufklärungszeitalter. Im Mittelpunkt des Seminars stehen u.a. seine wichtigsten ästhetischen Schriften. Sie prägen nicht nur die Literatur des Aufklärungszeitalters und die literarische Überhöhung bürgerlicher Ideale wie der Toleranz, sondern wurden zu einer wesentlichen Grundlage des deutschen bürgerlichen Dramas und Trauerspiels.
Die großen keltischen Stadtanlagen, wie das Heidetränkoppidum oder das Oppidum auf dem Dünsberg, entstanden relativ spät in der keltischen Geschichte um 120 v. Chr. Wie kam es dazu, und weshalb geschah dies gerade in dieser Phase? Welche Bedeutung hatten sie für die Stämme, in deren Gebieten sie lagen, und inwiefern ähnelten sie den mediterranen Städten? Der Vortrag geht auf diese und weitere Fragen ein.
Die Bronzezeit ist eine Zeit der großen Umbrüche: Das Reich der Hethiter und der Mykener zerbricht, der ägyptische Pharao wehrt unter hohen Verlusten den Ansturm der Seevölker ab. Noch kurze Zeit zuvor war die Welt im Ägäisraum geordnet, kontrollierten mykenische Könige Handelswege und Ressourcen nach Belieben. Es ist die Zeit des legendären trojanischen Krieges (Ilias) und der Belagerung Trojas durch die Griechen. Was ist der historische Hintergrund, der reale Kern dieses von Homer niedergeschriebenen Epos? Welche Ergebnisse lieferte die „Homerische Archäologie“?
Die Geschichten von den starken, schrillen Frauen, ihren Zauberkräften und Tricks haben etwas Magisches. Nie passen die Märchen von Hexen und Zauberern besser als in der Walpurgisnacht. Das gilt auch für den sehr aufschlussreichen Hintergrund rund um die heilkräftigen Frauen und ihre männlichen Kollegen. Bei schlechtem Wetter findet das Angebot in den Innenräumen der VHS statt. Gabriele Wolff-Starck: Diplom-Pädagogin, Journalistin, Dozentin, Geschichten-Schreiberin und Geschichten-Erzählerin.
Die gesellschaftliche (Selbst)-Zufriedenheit der Wirtschaftswunderjahre gerät in den Sechzigerjahren Jahren ins Wanken. Nicht nur externe Ereignisse wie Mauerbau und Kuba-Krise sondern auch Interna wie die „Spiegel“-Affäre erschüttern die Politik. Die Gesellschaft gerät in Bewegung und die „Swinging Sixties“ nehmen Fahrt auf. Der Siegeszug des Fernsehens beginnt mit Serien wie „Familie Hesselbach“ und den Francis-Durbridge-„Straßenfegern“. Im Kino werden die biederen Produktionen von der Nouvelle Vague und vom Neuen Deutschen Film abgelöst. In der Literatur erhalten Autoren wie Heinrich Böll, Siegfried Lenz und Alfred Andersch Verstärkung von Martin Walser, Günter Grass und vielen anderen. Wir erinnern uns an das lebhafte Jahrzehnt vom Ende der Ära Adenauer bis zur 68er-Bewegung und ihren Auswirkungen.
Lange bevor die Römer den Taunus für sich beanspruchten, war die Region besiedelt von Menschen, die wir heute als Kelten bezeichnen. Auf den Gipfeln des Mittelgebirges zeugen bis heute archäologische Spuren von großen Siedlungen: Neben den Ringwällen auf dem Bleibiskopf und dem Altkönig sticht vor allem das Heidetränk-Oppidum bei Oberursel heraus, das anderen bekannten Keltenstädten in nichts nachsteht. Der Vortrag widmet sich den Relikten, welche die Kelten im Taunus hinterlassen haben und ordnet diese in einen europäischen Kontext ein – denn ihre Welt reichte weit über die Grenzen des heutigen Hessens hinaus. Auch in ihrem Geschichtspodcast „Hesstory“ (www.hesstory.de ) behandeln sie regelmäßig historische Themen mit Hessenbezug und verfolgen dabei stets den Anspruch: „Unterhaltsam – aber fundiert!“, um Inhalte möglichst ansprechend, aber stets auf breiter Quellenbasis zu vermitteln. Dabei blicken sie auch über den „Bembelrand“ auf die deutsche und europäische Geschichte.
Lange bevor die Römer den Taunus für sich beanspruchten, war die Region besiedelt von Menschen, die wir heute als Kelten bezeichnen. Auf den Gipfeln des Mittelgebirges zeugen bis heute archäologische Spuren von großen Siedlungen: Neben den Ringwällen auf dem Bleibiskopf und dem Altkönig sticht vor allem das Heidetränk-Oppidum bei Oberursel heraus, das anderen bekannten Keltenstädten in nichts nachsteht. Der Vortrag widmet sich den Relikten, welche die Kelten im Taunus hinterlassen haben und ordnet diese in einen europäischen Kontext ein – denn ihre Welt reichte weit über die Grenzen des heutigen Hessens hinaus. Auch in ihrem Geschichtspodcast „Hesstory“ (www.hesstory.de ) behandeln sie regelmäßig historische Themen mit Hessenbezug und verfolgen dabei stets den Anspruch: „Unterhaltsam – aber fundiert!“, um Inhalte möglichst ansprechend, aber stets auf breiter Quellenbasis zu vermitteln. Dabei blicken sie auch über den „Bembelrand“ auf die deutsche und europäische Geschichte.
Ihre unverwechselbaren Stile und großartige Musik machten Duke Ellington, Louis Armstrong und Billie Holiday zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Jazzgeschichte. Trotz weltweiter Erfolge blieben sie eng mit Harlem verbunden, wo sie den kulturellen Aufbruch der 1920er und 1930er Jahre entscheidend mitgestalteten. Ihre Musik stärkte die afroamerikanische Identität und wirkt bis heute weit über Harlem hinaus. Der Vortrag zeigt, was Rassentrennung damals auch für die portraitierten Musiker bedeutete und beleuchtet ihr Werk im Kontext der sozialen und kulturellen Entwicklungen dieser wegweisenden Zeit.
Heine ist letzter Dichter der Romantik und zugleich ihr philosophischer und poetischer Überwinder. Als prominentes Mitglied des „Jungen Deutschland“ karikiert er gekonnt die konservative Tradition seiner Zeit, wird politisch geächtet und fällt der Zensur zum Opfer. Nach Paris emigriert, ist er erklärender Vermittler zwischen französisch-politischer und deutsch-philosophischer Tradition im Namen einer humanen, freien deutschen Gesellschaft und Kultur. Durch seine gefühlvolle und zugleich satirische Lyrik sowie seine exzellente Darstellung deutscher Geistesgeschichte ist er eine Ikone des literarischen 19. Jahrhunderts.
Eine schillernde Persönlichkeit, das war Gustaf Gründgens: der nonchalante Chansonnier, der intellektuelle Hamlet und vor allem der unvergessliche Mephisto. Aber auch der Generalintendant der Nazis. Er war alles und das Gegenteil. Der Vortrag beleuchtet seine wichtigsten Lebensetappen: seine Düsseldorfer Ausbildung, die Hamburger Zeit mit den Manns, Berlin unter den Nazis, sein Düsseldorfer Engagement in der Adenauer-Zeit und seine letzte Etappe in Hamburg vor seinem Tod 1963 auf den Philippinen. Dieter Strauss hat 33 Jahre für das Goethe-Institut gearbeitet und mit der Schauspielerin Marianne Hoppe, der zweiten Frau von Gustaf Gründgens, im Jahr 2000 in Paris für ARTE die Avant-Première der „Königin“, des Dokumentarfilms über Hoppe, organisiert.
In Zusammenarbeit mit der StadtBibliothek sowie dem Büro für interkulturelle Angelegenheiten der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe ¡Viva México! Tauchen Sie ein in die Vielfalt Mexikos – dem Land zwischen Pazifik und Karibik, das schon von Maya und Azteken geprägt wurde. Von Naturwundern wie dem Vulkan Popocatépetl bis zu kulinarischen Highlights wie Tacos und Guacamole: Luz Peter lädt Sie ein, die Kultur und Lebensfreude ihrer Heimat zu erleben. In Bad Homburg und Umgebung sind Menschen aus allen fünf Kontinenten zu Hause. In dieser Reihe stellen einige von ihnen sich und ihr Land, dessen Geschichte und Kultur auf kreative Weise vor. Die Abende sind alles andere als trockene Landeskunde – lassen Sie sich überraschen!
Die Sonne, ihre Kraft und dass, was sie für uns bedeutet, kommt in sehr vielen Märchen vor. Es sind Märchen die uns in besonderer Weise „erwärmen“. Der Abend ist eine märchenhafte Einstimmung auf die Sommersonnenwende – am 21.6.um 04:41 Uhr. Rund um den längsten Tag des Jahres gibt es viele Rituale – alle haben etwas mit dem „in sich hinein hören“ zu tun. Treffpunkt: Chinesische Brücke am kleinen Teich, kleiner Tannenwald (Mariannenweg, Bad Homburg) Gabriele Wolff-Starck: Diplom-Pädagogin, Journalistin, Dozentin, Geschichten-Schreiberin und Geschichten-Erzählerin.
Mit den Eltern oder Großeltern einen nächtlichen Wald-Spaziergang machen - das ist ein märchenhaftes Ferienprogramm. Ganz besonders dann, wenn man dabei spannende Märchen und Geschichten aus dem Wald erzählt bekommt. Ein ganz besonderes Angebot für Grundschüler:innen und ihre Eltern oder Großeltern. Bitte alle eine Taschenlampe mitbringen. Treffpunkt: Chinesische Brücke am kleinen Teich, kleiner Tannenwald (Mariannenweg, Bad Homburg) Gabriele Wolff-Starck: Diplom-Pädagogin, Journalistin, Dozentin, Geschichten-Schreiberin und Geschichten-Erzählerin.